Für "Glockengeschrei nach Deutz. Das Beste aller Seiten", Katalogtext. Galerie Daniel Buchholz, Köln 1997

 

Lourdes l'escalier

 

 

Rechts pforzt die Straße

Links grüßt ein Hase

Ein Uhu schleift sich ächzend

Von der Wirtschaft nach Hause

In einen geschmackvollen Raum

"Zur schönen Seele" heißt das Gasthaus

Es wurde spät

Für den geringsten Bruder

Ein seltsamer Patron

Befremdet uns mit seiner Starre

Er kreuzt sein Auge

Beim Todeskampf der in die Falle Gelockten

An dem er sich zitternd ergetzt

Am Wesen der Schlechtigkeit

Und seiner Wohnung

Der achthundertfachen Morde

 

Alles war dort zum Weinen

Gute Nacht sagt der Hase

WEINE HEUTE NICHT MEHR

Morgen früh sehen wir uns ja wieder

 

 

Das Unternehmen ist nicht haltlos, das Vertrauen aber, worin es sich gründet ist mal verblendet von Liebe, mal ge­trübt von Furcht, mal stumpf vor mattem Genügen, mal ver­schwiemelt ob der nicht enttarnten Halbheit.

Wenn ich dem bekennerhaften Ton im Ganzen nicht sehr traue, möchte ich jetzt am liebsten so sagen, als wäre ich es gar nicht selbst, sondern ein anderer von mir, ein Herr Doktor oder anderer Angeber und Pflaumenaugust:

Manche sind voneinander angezogen, weil sie sich in gewis­ser Weise ähnlich sind in der Anfälligkeit für mächtige Er­scheinungen, im Interesse an den Entwicklungsbahnen der menschlichen Anschauungs- Darstellungs- und Entscheidungs­vermögen, angelehnt daran Anerkennung für mannigfaltige Leistungen, empfänglich für Fragen der sachkundigen Anmes­sung, sei es bei­spielhaft im Einzelfall wie auch ganz im Allgemeinen, deren aller Herrscherin aber ist Unterschei­dungs- und zuvorderst

Erlebnisfähigkeit

und wollen es doch bitte nicht so sagen, daß jeweils ein irreduzibler Rest bleibt, der sich weder Greifen noch Zei­gen läßt, so machen Sie sich ein ganz unzulässiges Bild und gehen gar nicht erst in die letzten Ecken der Erweckung. Diese ergibt sich wiederum ehrlich gesagt oft einfach aus einer verwegenen, häufig lustigen Laune des Tagwerks heraus und nicht aus dem ehrwürdigen Bestreben, sich für die gerechte Sache auszehren zu müssen. Was sich nicht ent­gegensteht.

Die Zeit ist lang, daran gemessen Zustände der Ergriffen­heit kurz.

 

Mächtige Erscheinungen kommen sicher heutzutage etwas zu selten, verkom­men allzubald zur Wallfahrt zum Big Zeppelin, daß man sehr genau verfahren soll für sich selbst und nichts dazudichtet, was man wirklich nicht gefunden hat. Selbst, wenn man dann einmal gar nichts findet.

Dein engstes Herz.

Dann muß man die Zeit einmal anders herumbringen und nicht Vor- und Nachfahren achtlos mit Schrott und verbrecherisch mit Schwindel behelligen.

Geben Sie ein Beispiel.

 

Wenn ich einen Weg für beendet erkläre, so will ich doch nicht wieder dort landen, was vor dem war, was dann ausge­dient hat. Ich will ja alles intus haben und nicht be­schwert auf meinem Sterbebett liegen, sondern erleichtert, aus je­der abgemachten Sache rausgekommen zu sein, ohne ge­sagt zu haben Vagheit! Leute! Vagheit! als bspw. weibliche Entsprechung zum süffisanten Herrenwitz.

 

Ich will nicht sprechen wie zu einem Fremden, manchmal weiß ich aber nicht mehr, was ich schon gesagt habe. Ich möchte mich nun gar nicht mehr wieder­holen, sondern weitergehen. Viel­leicht könnten wir einmal wieder etwas unter­nehmen.

Hier wohnen verschiedene Leute. Man kann erkennen, daß je­der nur das tut, was die Summe seiner Erfahrungen hergibt. Deshalb trete ich selbstverständ­lich für gute Lebensbedin­gungen ein.

 

Ich habe mal einen besucht und gesehen, es steht nicht schlecht.