Die Crise? – Ein Traum

23. Juni 2007

„Den Dingen gegenüberstehen befreit den Geist. Den Menschen gegenüberstehen ist entwürdigend, wo man doch von ihnen abhängig ist — und sei ´s, daß diese Abhängigkeit die Form der Unterwerfung, sei ´s, daß sie die Form des Befehlens hat. (…). Warum diese Menschen zwischen der Natur und mir?“

Was ist Dichtung

22. Juni 2007

Nicht, wie das Spiel, vereinige die Poesie die Menschen, sagt‘ ich; sie vereinigte sie nemlich, wenn sie ächt ist und ächt wirkt, mit all dem mannigfachen Laid und Glük und Streben und Hoffen und Fürchten, mit all ihren Meinungen und Fehlern, all ihren Tugenden und Ideen, mit allem Großen und Kleinen, das unter ihnen ist, immer mehr zu einem lebendigen tausendfach gegliederten innigen Ganzen, denn eben diß soll die Poesie selber seyn, und wie die Ursache, so die Wirkung.

Hölderlin, Brief an den Bruder 1.1.1799. STA 6.1 S.306.

Empfehlungen

14. Juni 2007

Ausstellung am Freitag, Elektro, Hamburg

Musik mit Micki und mir Samstag, Elektra, Köln

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16.6. in der Zeitung hatte gestanden, wie öde und bemüht oder so das Zusammentreffen mit Schmidt und Feuerstein zu Feuersteins 70. Geburtstag ist, und das hat aber überhaupt gar nicht gestimmt. Ich hatte Matumba Rum zum fernsehen mitgebracht und wir hatten bald allerbeste Laune ob dieser Rheinfahrt.
Hinterher Bullshit-Detektor II, Discharge, D. o. A. von TG usw. Bei weeping kippte der eben noch aufgestachelte Matumba plötzlich seitlich weg und glitt vom Sofa langsam auf den Steinboden.

Oje, Herr Matumba, Herr Matumba, aufwachen!

Anscheinend hörte er mich schon nicht mehr. An ihm herumzurütteln verbat sich, auch wollte ich ihm natürlich kein Wasser ins Gesicht spritzen.
Er schien zurückgeglitten in eine Welt, zu der mir der Zugang großräumig versperrt war. Ich betrachtete ihn eine Weile verzweifelt, voller Liebe, trug ihn ins Bett und ging nach Hause.

Freies Geleit (von ganz ganz oben)

11. Juni 2007

In the future when all’s well hat alles seine Zeit und seinen Ort. Bereits jetzt und hier beim chillen in Bethnal Green werde ich sehr ruhig im Angesicht der Weisheit des Chlorophylls. Wie es sich von heiligem Lichte nährt. Weiter mit Simone Weil, (ziemlich gelacht über die Kindheits-und Jugendbeschreibung in der rororo Bildmonographie von 1970, weil so altertümlich und so lustig durchsetzt mit härtesten Zitaten und Beschreibung ihres Verhaltens und Äußerlichkeiten und sowas wie: sie sei ja strenger als der Gott selbst und eigentlich nicht zum aushalten gewesen, von ihren unzumutbaren Klamotten ganz zu schweigen usw. – spitze).

Filippo sprach aber gestern leider nicht weiter über streng geistige Fragen oder wenigstens feingeistige Fragen eleganter Verbrämung, sondern unbedingt über Leute, z.B. Sebi und seine jetzige Tätigkeit in Berlin, – jaja, ich weiß. – Was soll man da sagen. Ich überlegte, wie das Fanzine von Olga und Sebi geheißen hatte, Spoon, Smooth? Swoon? aus St. Goar bzw. St. Goarshausen? und wie elend lang das her ist. Das stimmt natürlich, aber was hilft ´s? Wird ja wohl kaum besser werden, geht halt nur in eine Richtung.
Wir haben uns im Studium für osteuropäische Geschichte kennengelernt, im Seminar zur russischen Revolution von 1905/07, sehr interessanter Stoff. Richtig harte Arbeit war das, Klausur, Hausarbeit, Vortrag und ich hatte insgesamt nur eine 3 plus gekriegt, obwohl wochenlang in das vermuffte Institut gelaufen und auch zu Hause geübt und uns gegenseitig abgefragt, das war gut. Muß 1988 gewesen sein.

„Der Schwache seinerseits ahmt die leblose Sache nach, weil jedes Zeichen des Lebens so gefährlich geworden war.“ (Cahiers I, 71)

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Schwerkraft und Gnade

10. Juni 2007

Abraham Harms am Bett, es ist vielleicht was wert aber bald schlief ich drüber ein. Das weiße Bett der fremden Dichterin, der vollbehangene Ahorn, die vielen Bücher und Periodika, über deren Inhalt ich nicht das Geringste weiß. die aufdringlichen Vögel mir unbekannten Ursprungs, die offenbar in der Mauer selbst wohnen tun, stoßen den ganzen Tag Warnrufe aus. Nachgedacht über Dinge, die jetzt nicht anstehen.
Ansonsten sehr ruhich, sehr gut, hell. Die Aushangfotos sind gekommen.
Film: Von nichts gewußt.
Bzw.: war doch nur Spaß.

Sie sollten mehr von Ihren traurigen Erfahrungen in die Bilder einfließen lassen, dann würden sie vielleicht noch intensiver. — (Au ja) — Did Eva Hesse ever go to the Concentration-Camp? — Well, she definitly should. Would have made her work even more intense. Hätt ich fast gesagt.

Es ist wirklich alles gut so. In Hackney in der in der Well-Street, Mr. Martinis Breakfast. Nahezu jeder der reinkommt ein vollkommener Mensch, Wunderwerke der Natur, bigstyler by nature statt Popanze der Kunstwelt.
Im Ernst könnte ich hier ewig sitzen, alles spricht mir zu, „jedes Geräusch wird vernommen durch das große Schweigen des göttlichen Einvernehmens.“

[in Wahrheit steht da bräutlich statt göttlich. War mir in dem Moment zu hart.]

Entleibungswünsche im Kunstsommer

9. Juni 2007

Hallo

hier ein paar Bilder. Habe keine Zeit, muß gleich weiter. Dahin wo alles schön ist. Hochbetroffen hilflose Kleindarstellertätigkeiten nicht ausführen. Sondern auf dem Balkon bleiben und Wasser trinken, wenn da hoffentlich ein Balkon ist, was ich hoffe. ich hab nur keine Lust auf diesen Dreck

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Du bist dran.

Wieso, ich war doch da. Bis 5!

Warum, wozu, Elende die wir sind

4. Juni 2007

Das ist nicht der Titel der Ausstellung. Es gibt keinen Titel. Bitte kommt alle nach London, England zur Galeria Vilma Gold am Mittwoch, 6.6.07. Hackney, Minerva Street. 18.30

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well, sorry, unhintergehbar it’s in german

no voice
washed out

furchtbar muede

moechte verschwinden

ich glaub das mach ich auch

Grilldisco

31. Mai 2007

ABC der Menschheit

Um was für ein Leben handelt es sich

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Ich versteh nichts mehr

I never saw a wild thing sorry for itself. Ein Vogel fällt absolut eingefroren von einem bough, ohne überhaupt für sich traurig gefühlt zu haben.
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Inkommensurable Knallpresse

28. Mai 2007

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Ich hab es an den Drüsen glaub ich.

1. Böser Mensch mit gemeinen Absichten

2. Armes Maedchen, Dramatic Arts School

wer will noch offen reden

ich schon

auch nicht mit jedem

Die Wahrheit des Künstlerdarstellers — was soll das sein

Die Wahrheit des Künstlers — was soll das sein

Das ist wahrscheinlich „Lüpertz“ fällt mir ein

es war aber auch sehr spät geworden, 4:57

***

Ich möchte hierzu gern mehr sagen, an einem anderen Ort. Jetzt sollte auch die Sonne wiederkommen.

Im Gegenteil war es heute eisekalt auf dem Weg zur Arbeit und jetzt zurück. Ich habe mit ein paar Künstlern sprechen können, sie möchten mit dem Wort Wahrheit eigentlich nicht länger belästigt werden, sondern unbehelligt ihrem Geschäft nachgehen, ich soll es nicht hierhin schreiben, bzw. egal, wär eh total peinlich, panne, was ich hier mache und eh total klar, daß so nix geht, geldmäßig jetzt. Und natürlich überhaupt.

Hä, wieso? Ist doch total gut hier. Versteh ich ned

***

Manchmal rutschen Sachen zurück in Entwurf, die längst veröffentlicht sind und ich seh es nicht, als admin, für den Besucher ist es dann weg, keine Absicht, keine Hausnummer, keine Straße, das Fenster, dahinter der Abgrund, – funktioniert ja nichtmal. Das ist ja zum Beispiel hier praktisch barrierefrei.
Es sei denn, man möchte diese Stufe nicht verlassen, bzw. weiß ich jetzt gar nicht, ob überhaupt betreten, von wem. Von mir. — Ja? — Ja.
Gleich wirklich muß ich endlich fahren und nachsehen, in welchem Feuchte- oder Trocknungsgrad die Farbe sich befindet.

Krapplack, Schweinfurter Grün, Hamburger Gelb, Kölner Grau, Berliner Weiß.

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„Es gibt eine neue Dominanz zum einen partizipatorischer Projekte, zum anderen von durch hohe Statistenzahlen und andere irreguläre Mitwirkende auffallenden Arbeiten. Gemeinsam ist beiden das Kriterium der Lebendigkeit. Um was für ein Leben handelt es sich hier und was ist seine zentrale Attraktion im künstlerischen wie auch im medialen Sinne?“

Gute Frage

KUNSTVEREIN IN HAMBURG,m Donnerstag, 31. Mai 2007, 19 Uhr LETZTER Vortrag in der Reihe Vereinsdenker Diedrich Diederichsen: III. Kunstgeschichten III.5. Partizipation und Lebendigkeit

Tilting

23. Mai 2007

Das Text-Ich am Text-Ort als sprachlich verfaßtes, monadisch ich-liches Sprachwesen am Welt-Du des Text-Ganzen (Welt/Text/Du)

seltsam
Ich drück mich vor der Arbeit und rufe erstmal meinen Bruder an, mal hören, was er so meint, wg. Titel. Mir ist so schlecht.

Matumba schickt Post von Wagner, courtesy Titanic. Das entgültige Satiremagazin, mit dem Hinweis halbgut.

, dreiviertelgut

„Liebe Brandattentäter,

gestern habt Ihr den Mercedes von BILD-Chef Diekmann (Studienabbrecher, Preisträger Goldene Feder, Kanzlerbiograph) angezündet. Dieser brutale Akt sinnloser Gewalt traf kein Zeichen des Bonzentums, wie von Euch Irren vielleicht gewollt – sondern einen Kombi. Ein Kombi ist keine Bonzenkarre. Ein Kombi ist das Symbol für Familie. Kein Potenzprotz-Porsche, kein Raser-BMW, kein Victory-Ackermann-Stellenvernichter-Schlitten, sondern ein Auto, das Windeln transportiert, den treuen Familienhund, auf dessen Rücksitz die Kleinen quengeln, wenn es in den ersten gemeinsamen kleinen Urlaub geht, den die alleinerziehende Mutter im Bombenhagel auf der Flucht sich mit blutigen Händen zusammengespart hat. Ich frage mich, in welchen Autos Ihr von Euren Eltern vom Kindergarten abgeholt wurdet, zur Schule gebracht, zur ersten Sommerfete gebracht wurdet. Das erste Weinen, der erste Kuß, die erste Tour zum Straßenstrich, die erste Fahrerflucht. Ein Familienauto erzählt mehr Geschichte als jedes Buch. Kai Diekmann hat drei Kinder. In Zeiten, in denen junge Menschen v.a. ihren Traum nach schnellem Geld verfolgen, setzt Diekmann auf altmodisches. Ehe, Kirche, Kinder. All das habt Ihr gestern angezündet. Nicht das Auto ist verbrannt. Die Versicherung wird den Schaden ersetzen. Die Hoffnung auf mehr Kinderlachen in Deutschland ist verbrannt. Wir brauchen mehr Kinderlachen und weniger Molotow-Cocktails auf zerhackte Kinderleichen im Bombenhagel der WK-II-Opfermütter wie meiner Mutter, die meinen zitternden Leib in klirrender Kälte nur mit ihrer Spucke und der Sehnsucht nach einem neuen Morgen auf den dampfenden Trümmern einer verlorenen Vergangenheit wärmte. Katholische Kirche, Boogie Woogie, Zungenkuß, Schmetterling, Fürimmerwegsperren, Studentinnen, Protest, Frieden, kjsajswndwadla

(Nachtrag: Im Suff auf der Tastatur eingeschlafen – jetzt muß ich noch schnell in die Paris-Bar, mich mit Matussek und Schirrmacher treffen, einen zwitschern und dann schön zusammen in den neuen Puff chhrrr…

Herzlichst Ihr F.J. Wagner“

oh jetzt geht hier alles kaputt und durcheinander,

das ganze gelalle

was ist geschehen

sie hat fieba

sie ist alle

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Herzlichen Glückwunsch
Unwetter, mach voran, brich endlich los, ich kann nicht mehr

Wenn die Allradfahrer mit ihrem JJagdhund kommen, springt er aus dem Auto zu einer Schüssel mit Wasser im Hof hin und trinkt erstmal. Das Geräusch der schlappenden Jagdhundzunge plus Kiefersound des Tieres erregt Todessehnsüchte.

Frau Lorenz jetzt im Radio nach Angriffen von Frau Caven.

Sie hatte nie behauptet, mit Rainer offiziell verheiratet gewesen zu sein. Sie mag die Ingrid nach wie vor und wünsche sich, daß diese öfter im Radio sünge.

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