UNMITTELBARER ZWANG UND BESONDERE BEFUGNISSE
Prinzip der Verhältnismäßigkeit beachten.
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Eichwald schlägt vor, daß wir – wenn´s sich ausgeht – vor der Fahrt nach Büchsenhausen bei der Bundeswehr-Akademie vorbeifahren zur Eröffnung der Ausstellung UNMITTELBARER ZWANG UND BESONDERE BEFUGNISSE. Erst Bundeswehr, dann Tirol. Heute denken, morgen fertig.
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Sie kommen mich holen.
6.6.
Matinee im Arri-Kino Das weiße Band, dann Michael Schmidt Haus der Kunst. Ein paar der Mauersegler kenne ich noch aus dem letzten Jahr.
Krasser Film. Daß das Dorf Eichwald heißt, hat mir niemand gesagt.
Burghart Klaußner, Susanne Lothar, die Freundin vom Lehrer auch sehr gut, Leonie Benesch. Die tollen Kinder vom Pastor. Der Martin. Und die Tochter vom Arzt. ihr Bruder und der kleine Junge mit dem Vogel.
Draußen gleißend hell und ein Mann mit langen grauen Haaren und Bart an der Arri-Theke beim Weißbier fragte, wie ich es gefunden hätte. „Ich bin bewegt“, sagte Eichwald. Tatsächlich hatte ich mehrmals geweint. Dann ging ich zur Toilette und sah mit Schrecken, wie durchsichtig das Kleid ist. Schnell heim Unterrock anziehen.)
Bei der Bundeswehr-Akademie bekam ich dieses Schild. Daß mein Ausweis abgelaufen ist hatten sie nicht bemerkt.
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Nichts ist fertig. Keiner weiß Bescheid.
Da sagt man anderen immer, als Trost: wenn du nicht nervös wärest, wäre ja wohl was faul. ok. Aber was soll man sich selber sagen? Bei mir wirkt es nicht!
Am 4. Juni 2010 um 17:08 Uhr
ich habe gelesen SILENCE…schade zwing zwang zwack
Am 5. Juni 2010 um 02:55 Uhr
früher war so: fuhr ich drunter durch, war ich zurück. einmal auf den dort aus den bodengittern ausströmenden warmen gasen nachtlang campiert, da kam die kälte von überall außer von dort wo man stand, quasi die fläche der sohlen und des gelüpften gewebes, und alles rot und schwarz vor herpes. als hätts nichts andres gegeben, alles schien logisch, die letzte alternative. tapp tapp tapp.
Am 5. Juni 2010 um 03:01 Uhr
später auf der anderen seite der silence-schranke, der teich. hier, was man dem teich sagt: „gib ihm einen mann und etwas zeit, er macht einen leichnam draus, dann wirft er ihn zurück an seine ufer. … der teich ist da in seinem loch, er bleibt. .. man bewarf ihn mit Steinen, und er aß sie auf. So harrte er aus, Tage und Nächte / länger als .. (Michaux)
Am 5. Juni 2010 um 09:34 Uhr
Teich am 3.6.10 ca 18:45
Dort fahre ich zum Franklinstraßenboesner her, das ist der bessere Weg als der zum Marienburgerstraßenboesner. Entfernung von mir ungefähr gleich. (aus dem Boesner gehe ich meistens mit Wut raus. Wie da die HobbykünstlerINNEN mit offenem Blick, gesund und gutgelaunt im Leinen- und Lagenlook die Kassen verstopfen und Material für hunderte Euro raustragen, das ist in jedem Boesner gleich.)
Am 5. Juni 2010 um 18:50 Uhr
kennste den: http://www.peters-art.de, direkt bei mir umme Ecke, nie einer drin.
Am 5. Juni 2010 um 18:50 Uhr
Die Reklame kannst Du auch gerne wieder entfernen, fällt mir grade ein.
Am 5. Juni 2010 um 20:45 Uhr
Peters Art kenn ich leider nicht. Ich war beim Boesner vor allem wegen eines Fläschchens Formentrennmittel, das der Peter(s) wahrscheinlich nicht führt.
Am 15. Juni 2010 um 11:34 Uhr
Die schönen neuen Läden, die schönen neuen Kunstbücher, die ausgesucht schönen Verleger, die die schönen Dinge in UNSER ALLER (Unverschämtheit!) Leben (Vergreifung!) noch schöner machen. Noch mehr Schönheit geht ja fast gar nicht. (Was kann man nur tun. Noch mehr vereinzeln geht praktisch (technisch) auch nicht.)
ich kann leider auch nicht denken: das ist doch lustig mit den ganzen Affen da, da muß man doch dabei sein. – Mir ist nur schlecht und es ist ja in Wahrheit gar kein bißchen lustig. Wer das lustig findet weiß nicht, was lustig ist.
Wirtstiere ihrer selbst, des Unwesens, in dem sie leben. Das es gar nicht gäbe, wenn sie es nicht erfunden hätten und ständig neu erschaffen würden bei ihren Abendessen, weil sie sonst verschwinden würden, mitsamt ihrer Abendessen untergehen. Aber Abendessen gehen, das können sie. Dinnern und dinieren. Ach, was bin ich krank.
(ach, was bin ich krank, denn ich glaube, daß die sogenannte Kritik (was ist das?) daran der ganzen Society-Celebrity-Art-Fart-Quatsch-Driss-Logik erst richtig in den Sattel geholfen hat. Wenn man sich 10, 20 Jahre darauf bezieht, dann ist es eben eingerichtet, Installiert und die armen Nachgeborenen müssen ja denken, das sei alles ganz normal und immer so gewesen und könnte gar nicht anders sein. Der Anblick der tanzenden Chefredaktion im Babydoll. Sex and the City VIII.)
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Es nützt alles nichts, weil für alles gesorgt ist. Freaks (leichte, ungefährliche Form) und Schwierige (leichte bis mittlere Form) sind ausdrücklich erwünscht. Solange sie nicht die Abläufe behindern.
Also was?
(Für die Jüngeren: Wenn man sich ärgert, müßte man Draußen schlagkräftiger machen, oder, wenn man sich nicht ärgert, einfach draußen bleiben. Wenn man da in der Nähe bleibt wird man so oder so oder anders einverleibt, bzw. die Gliedmaßen, die was bringen könnten. (Manche sind so hohl und leer, da paßt viel rein, die können alles brauchen.))
(in München letztens bei der Kunstvereinseröffnung hatte ich schon kurz die aufgetakelten Weiber im Hof des Schuhmanns, Schumanns? Schumans? für Kunstvereinsbesucher gehalten, wäre fast umgekippt und dachte: ALLES ist tatsächlich bereits eingetreten!, aber so weit ist es noch nicht ganz. Ich habe Fieber und muß meine erst gestern gemachte und schon zerbröckelnde, veraltete, alberne Arbeit einpacken und zum Flugzeug schaffen. Ganz so super bin ich leider auch nicht, wie ich gerne wäre. Schade.)
Am 16. Juni 2010 um 13:13 Uhr
Dauerregen in Wien, aber richtig hard.
Am 17. Juni 2010 um 12:10 Uhr
hat aufgehört zu regnen. Jetzt fantastische Sicht auf die Hochbunker im Augarten im Nebel vom 5. Stock der Gastgeber, Reste einer vor 5000 Jahren untergegangenen Kultur in Südamerika. Kommt alle zur Eröffnung heute.
Am 18. Juni 2010 um 22:26 Uhr
im Gewitter im vollbesetzten Flugzeug sitzen und nicht zusammen mit diesen Österreichern sterben wollen. Zur Ablenkung wurden Witzfilme gezeigt, versteckte Kamera, total gut. Manche lachten, ich auch.Wie lustig es allein schon ist, wenn so große dicke Männer mit ganz hellen Stimmen lachen.
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Am 19. Juni 2010 um 21:00 Uhr
„Eine Fiktion als Antwort auf eine Fiktion.“ Ein Knaller. Deutschland steht Kopf.