Das Altern der neuen Musik (1954)
Mike Kelley hatte vielleicht zuviele Fans, die von ihm Radikalität und Führerschaft erwarteten und auf der anderen Seite die große Umarmung und zuviel Geld von richtigen Schweinen, seelisch schwer zu vereinen. Klingt nach naiver Lesart, na und. Ich weiß nichts weiter über die Umstände, als das was z.B. BLOOMBERG BUSINESSWEEK John Miller sagen läßt. Man kann es – wenn man das sogenannte Werk wichtiger nimmt, als das sogenannte Leben – gerade für einen so Sozialisierten für nur folgerichtig halten, da nicht mehr weiter zu machen. Man kann aber auch (wem gegenüber?) seine Radikalität anders beweisen, die Ungeheuer nicht mehr bedienen, anders weiterleben und anders weiter arbeiten. Falls der Selbstmord zu seinem Werk gehört, kann ich es für ein gutes, wenn ich mich etwas reinsteigere sogar für ein zwingendes Werk halten und werde nicht schwächer, sondern stärker angesichts der Souveränität seiner Tat.
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[9.2.]
From my institution to yours.
A personal remembrance by John Miller.
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Heiner Müller im Fernsehen auf zdf.kultur mit dem Prototyp der NEU-Tüte, paßt auch zu Mike Kelley. Tod durch Beifall, Hamletmaschine, Schlegels Hundsfott. Tod durch Lob, Einverleibung, awkward success –
jetzt Margarita Broich, sieht toll aus. Wie alt kann sie gewesen sein, als sie mit Müller zusammen war. 18? Ende der 80er jeden Tag von West- nach Ostberlin eingereist, um in der Volksbühne zu proben und die Orphelia zu spielen. Sieht immer noch sehr jung aus und ist nun die Frau von Wuttke, wußte ich auch nicht. Sie spielte auffällig gut in dem Film, der lustig und vielversprechend beginnt und dann leider klamaukig wird und verliert: Das traurige Leben der Gloria S. Mit das Schlimmste daran ist die Musik, (ich erklärte mir noch während des Films alles ungefähr so: im Kollektiv arbeiten ist schön und schwierig, man nimmt sich zurück und will, daß es klappt und nicht diejenige sein, an der es scheitert. Wenn dann aber alles Kollektiv sein muß und es keine andere, kühlere Draufsicht mehr von außen gibt oder erlaubt ist, man z.B. irgendein Smooth-Jazz-Trio spielen läßt und es mittragen muß, obwohl es alles versaut mit seiner schlechten Musik, man aus Rücksichtnahme alles zuläßt und keine harten Entscheidungen gefällt werden auch aus Feigheit sich unbeliebt zu machen und weil jeder empfindlich ist und man selbst auch nicht aushalten will, den Schmerz des anderen zu sehen, noch selber wehgetan kriegen will —– deshalb und natürlich aus den realen Unvermögen Vieler, nicht sehen, merken, verstehen und urteilen zu können, wird armselig gelobt, alles toll gefunden, jeder schön und unverzichtbar genannt – da braucht man sich nicht wundern, daß da nichts Gutes rauskommt, höchstens was Okayes, auf das man sich in Lauheit und Angst geeinigt hat und das nun deutlich die traurige und widerliche Signatur Bitte-hab-mich-trotzdem-lieb (denn ich will es wieder und wieder tun!!) trägt. – Ohne daß dieser Film ein gutes Beispiel wäre oder sich schuldig macht, – entschuldigung!, möchte ich arrogant, wahnsinnig und unfreundlich vom Unterschied reden zwischen Künstlern und der immer größer werdenden Horde von versöhnlerischen, serviceorientierten Kulturdienstleistern, die Künstler genannt werden wollen und hoffen, durch gegenseitige Benennung zu werden, was sie nicht sind. Die Tag und Nacht daran arbeiten und freundschaftlich quatschend dazu einladen, mit ihnen gemeinsam die Unterschiede lächerlich zu machen, pathetisch zu finden und einzuebnen.
[Die Kunst war viel schöner, als ihr noch keine Künstler wart.]
Auf zdf kultur jetzt noch Titus Andronicus von Heiner Müller, Münchner Kammerspiele o. J.
Beginnt ganz gut.
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Interview mit André Müller 1987
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4.2.
Am 4. Februar 2012 um 01:18 Uhr
Am 4. Februar 2012 um 16:50 Uhr
new filmkritik
Am 4. Februar 2012 um 17:41 Uhr
food watch
Am 5. Februar 2012 um 01:36 Uhr
Fuck!
Am 5. Februar 2012 um 22:36 Uhr
In der Akademie ist offenbar die Heizanlage ausgefallen. Eisekalt hier. Schon im Zug habe (bin?) ich gefroren wie ein Schneider und mich (mitz?) die ganze Zeit mit der Aussicht auf meine warme Bude getröstet.
Am 5. Februar 2012 um 23:25 Uhr
Merseburg
ALUMINIUM
FOLIE
Am 5. Februar 2012 um 23:49 Uhr
Am 7. Februar 2012 um 09:35 Uhr
Hello. My name is Alvar and I am a Swedish artist. I am writing you to offer my service as your assistant free of charge, for 2 or 3 days a week during 6 months. Please answer as soon as possible as this would be paid for by the Swedish arts council and I have to apply before the 13th of february. I think I have a good chance of getting their means. I am contacting you about this since I appreciate your work and have been since 5 years ago when I saw a show with you at Vilma Gold in London.
Check out my website if you are interested in working with me.
Am 9. Februar 2012 um 00:40 Uhr
Gestern ?mijewski, heute Greif. Was wird morgen sein?
Mappenforum und Ken Okiishi.
Am 10. Februar 2012 um 11:18 Uhr
hey, thanks, Roberta Smith (and of course Nick and Ken!)
The show’s indisputable star is a densely worked 37-foot-long mural on paper by the German artist Michaela Eichwald
http://www.nytimes.com/2012/02/10/arts/design/looking-back-the-6th-white-columns-annual-selected-by-ken-okiishi-and-nick-mauss.html
Looking back pdf
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noch mehr angeben:
RS wrote something nice about my first show at RS in 2008 too.
Michaela Eichwald is from Cologne, Germany, where abstract painting has been in a fruitfully deviant mode for nearly two decades, thanks to artists like Jutta Koether, Michael Krebber and Kai Althoff. Ms. Eichwald’s New York debut at Reena Spaulings Fine Art downtown is titled “Ergriffenes Dasein: Artist Writer Mentalist.” (The gallery’s release translates the first phrase as “Moved by Life.”)
Ms. Eichwald’s work continues the deviation but pushes it in a direction of her own choosing. There’s a happenstance quality to both her paintings and the handful of small sculptures she is showing: they often incorporate found objects or images and exude an outsider air. Lacquer is frequent material, which means that the colors are rich and that the surfaces tend toward shiny, bringing to mind ceramic plaques or cloisonné.
Ms. Eichwald’s imagery veers toward a playful, vaguely figurative expressionism. The mostly purple, crackled surface of “N.Y.C.” harbors a face with big turquoise teeth. It might almost be a plate by Picasso. Certain features — like the brown blob touched with red in “Struck” or the capital A and calligraphylike tree of “A-Abre,” framed in pink, red and blue — qualify as neo-Expressionism, but they add another layer of self-awareness by shrinking the style to a manageable size. It exemplifies one of the many joys of small.
Roberta Smith
Copyright 2008 The New York Times Company
NYT 19.4.08
Am 9. Februar 2012 um 14:12 Uhr
9.2.
Happy Birthday
Helena Huneke
Kai Althoff
Thomas Bernhard
Am 10. Februar 2012 um 16:29 Uhr
David Crosby und sein Vater.
Am 10. Februar 2012 um 16:32 Uhr
Frank Zappa und seine Eltern in LA.
Am 10. Februar 2012 um 16:52 Uhr
Donovan
Am 12. Februar 2012 um 14:14 Uhr
http://www.a-e-m-gmbh.com/andremuller/vortrag%201995.html
Der Verzweiflungskünstler, der es aushält, mit seinen Kunststücken nicht aufzutreten, ist der Held, von dem ich mir die Rettung der Welt erwarte. Er braucht kein Publikum. Er schreibt keine Bücher. Er malt keine Gemälde. Er meißelt keine Skulpturen. Er stellt auch keine Fettecken aus. Er verhüllt keinen Reichstag. Aber dieser Held ist kein Mensch. Er ist Gott oder tot. Wolfgang Koeppen beschreibt in einem kurzen Aufsatz mit dem Titel „An mich selbst“ diesen Tod: „Nichts wird sein. Keine glühenden Zangen. Keine Pfanne mit rauchendem Öl, dich zu sieden. Eine Einbildung war die freundliche Schlange, die dich schlingt und ausspeit. Nichts wird sein, nur ewig wird es sein, das wird es geben, kein Aufhören des Nichtseins, das Unwiderrufliche. Du erstickst in den weichen Kissen. Die Augen starren blind. Du stirbst. Am Morgen werden sie dich finden, die dir fern und gleichgültig sind, und werden in ihrer Dummheit sagen, er hat es überstanden. Du in der Leichenkälte weißt, es fängt an, jetzt fängt es an, das Nichts, das bloße körperlose seelenlose Ich, kein Schmerz, keine Angst, nur ein unbeschreibliches Entsetzen, augenlos in der finstersten Unendlichkeit, kein Durst, kein Hunger, du schleppst dich hin, tastest dich voran, ohne je etwas zu fassen, taumelst sternenweit oder im engsten Kreis, bist am Ende ohne Ende, bist allein, wenn auch vielleicht unter den Milliarden, die lebten, nun allein wie du, Atome, lichtfern, preßnah, ohne Berührung, ohne Laut. Keine Engel. Kein Teufel. Nichts. Nur daß du es weißt.“
Am 12. Februar 2012 um 16:08 Uhr
Am 12. Februar 2012 um 18:59 Uhr
Lieber Herr Müller,
jetzt gibt es Sie gar nicht mehr und das macht mich wirklich traurig.
Ich habe gerade erst Ihr Buch „Gedankenvernichtung“ gelesen.
Wir sehen uns.
Ihr Bernd Pick
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Lieber Bernd Pick,
erschrecken Sie nicht, ich antworte Ihnen in Vertretung meines Mannes, der sich über Ihre Nachricht (ins Jenseits, oder wo immer er jetzt zur Ruhe gekommen ist), sehr gefreut hätte/hat.
Haben Sie vielen Dank dafür.
„Gedankenvernichtung“ ist ein Text, den er immer als gültig betrachtet hat, als eine Art Ausweis.
Alles Gute für Sie,
herzlich, C. G.
Am 14. Februar 2012 um 19:58 Uhr
20:15 ZDF Kultur
The Ballad of Genesis and Lady Jaye
Am 14. Februar 2012 um 21:34 Uhr
Psychic TV – The Orchids
(ich habe geheult und kam mir ganz künstlich und verlogen dabei vor, dabei war es ganz echt – toll. Gleich kommt noch Tony Conrad, vielleicht weine ich dann auch wieder.)