nichts nichts nichts

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4 Reaktionen zu “nichts nichts nichts”

  1. goncourt

    Man muss sich diese Tonne wohl als eine glückliche vorstellen.

  2. admin

    muss, ja.

  3. admin

    „ich bin doch nicht zu Felix Kubin hin, leider. war nur im penny markt und gestern noch aus und viel zu lange am Nettelbeckplatz rumgehangen. Jetzt höre ich seit ca 15 Jahren wieder die schwarze Ton Steine Scherben. – Das klingt fast, oder erzeugt in mir die Stimmung, als hätte es auch am Prenzlauer Berg entstehen können.
    [wie ich mir das Prenzlberg-81- Menschdumenschheitsdämmerungsgerölle ich du sa saft sanft vorstelle]
    Macht sehr gute merkwürdige Laune, Doppel-Cd bei ebay gekauft. Damals hatte ich die Doppel LP besessen, aus dem Haushalt von Bettina von Hans-A-Plast in Hannover, mit der ich als 14jährige Punkerin Briefkontakt aufgenommen habe und ihr schrieb, mein Leben sei eine einzige Qual und ich würde mich vielleicht umbringen wollen. Sie schrieb immer lange nette schreibmaschinengetippte Briefe zurück, machte mir Mut durchzuhalten. Das Leben sei doch auch wertvoll usw. 1981 im Herbst habe ich sie in Hannover besucht, sie war 26 oder 28 und im 8. Monat schwanger und wohnte mit ihrem Freund zusammen, der auch bei Hans-A-Plast war. irgendwie hatte man sich doch nicht soviel zu sagen, ich fand heimlich das waren Hippies und der Besuch ging nicht besonders gut aus. Ich war verstockt und sie sagte, ich soll mal bißchen mithelfen im Haushalt und eigentlich brauche sie auch ihr Zimmer wieder, Stress mit dem Freund, da bin ich wieder abgefahren und habe wahrscheinlich aus lauter Wut diese Platte gestohlen.“

  4. admin

    Clausi hat Recht, Nancy sowieso. Ich bin auch ganz neidisch auf den lustigen Artikel über den etwas abgerissen aussehenden jungen Mann, ein grundehrlicher aber schweigender (dumm?) Biertrinker im schmutzigen Anorak, der unten aufsperrt (Wampe), der angeblich in New York gewesen sein soll. – Und das dem David! Einmalig.
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    Weiß und Grau: David Lieske stellt in der Edition Naehring aus
    Daniel Thalheim
    02.04.2011

    Was ist „Edition Naehring“, und wer um Gottes Willen ist David Lieske? Leipziger müssen genau schauen, wo im Leipziger Westen neue Galerien eröffnen. Wohnungen sind’s, worin Kunstschaffende Kunst ausstellen. So auch in der Lützner Straße neben dem „Fauser“ gegenüber dem Tapetenwerk.

    Der Künstler streicht sich über seinen abgesteppten, dunkelblauen und schmutzigen Anorak. Er ist halb zugeknöpft, sperrt nach unten hin auf. Der Mann heißt David Lieske und soll in New York gewesen sein. Zumindest suggeriert das seine Ausstellung in der Erdgeschosswohnung in der Lützner Straße 98. Dort wo das Baugerüst davor steht.

    Wenige Gäste sind’s, die zur Vernissage von „A Greater Administration Of Lower Interests“ am 1. April kommen. Meist sind es Freunde des Künstlers, oder des Galeristen. Der international anmutende Titel der Ausstellung soll beeindrucken, David Lieske soll ein international renommierter Künstler sein, „der vom Glück verfolgte“, schreibt die „taz“.

    Warum der etwas abgerissen aussehende junge Mann ausgerechnet in der alten, mit Tünche und Neonlampen aufgepeppten Erdgeschosswohnung in Leipzig-Lindenau ausstellt, nicht in Berlin, New York, Tel Aviv, weiß nur der Galerist Tobias Naehring. Internationale Künstler will der Galerist nach Leipzig holen. Solche, die man suchen muss, aber allen bekannt sind. Außerdem sind Galerist und Künstler über persönliche Kontakte miteinander verknüpft.

    Lieske will nicht reden, sich auch nicht fotografieren lassen, hebt lieber seine Bierflasche zum Mund, geht zu einem seiner Freunde und erklärt ihm eines seiner Fotocollagen, die jeweils 2.500 Euro kosten. Auf den mit Buchbinder-Leinen gerahmten Bildern sieht der Betrachter eine Frau, die in den Zwanziger Jahren mit Bauhaus-Künstlern zu tun gehabt hatte, darin wie Passepartouts eingeschnittene Rechtecke, worin Situationen aus New York gezeigt werden. Galerist Naehring weiß dazu: „Es ist Edith Tschichold, das ist die Frau von Jan Tschichold. Sie wurde fotografiert von Lucia Moholy, der Frau von László Moholy-Nagy.“

    Eine Eröffnungsrede hält David Lieske nicht. Für wen auch? Es ist auch niemand da, dem er seine Werke erklären kann. Galerist Tobias Naehring verweist auf den siebenseitigen Handzettel, worin alles drin steht und der Leser erfährt, dass der Künstler doch nicht so vom Glück verfolgt ist, auch mal aneckt mit seiner grundehrlichen Art, die schon jemanden mal vor den Kopf stoßen kann. Lieske beschreibt die New Yorker Kunstszene, gar nicht so alltägliche Begebenheiten und eine brutale Katerstimmung.

    Seine Kunst kann sich aber auch von selbst erklären, verknüpft sie Bauhaus mit zeitgenössischem Anspruch des Künstlers. Kann man denken, die überall immer gleich abgebildete Frau trage fotografierte Gedanken in sich. Fast eine Liebeserklärung – an New York, an Bauhaus? Vielleicht einfach nur an die Kunst.

    Lieskes Konzeptkunst-Ausstellung können Kunstinteressierte noch bis zum 4. Juni in der Lützner Straße 98 anschauen. Es ist seine zweite in diesem Jahr. Zuvor hatte er „Adequate“ zusammen mit Michaela Eichwald und Nick Mauss in Tel Aviv gezeigt, jener Bauhaus-Stadt, wo er seit 2008 wohnt.

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