Münchner Trichter
Wegen Schnees war die Strecke über Probstzella gesperrt worden und der Zug fuhr wie er wollte querfeldein über Erfurt, Ulm und Fulda, Unna-Kassel, Hohl und Sinspert nach München, so daß ich die Verabredung mit dem mir unbekannten Schriftsteller nicht einhalten konnte und am Bestimmungsort angekommen bald eingeschlafen war.
Im Zug las eine rothaarige Frau um die 80, man kann sagen eine „Lady“, in dem Thilo Sarrazin Buch, das ich vorher noch nicht gesehen hatte und erstaunt war, daß es so dick ist. – Was heißt eigentlich Lady?
Lady (engl. Dame, von altengl. hlæfdige »Herrin «, »Frau «, eigentlich »Brotkneterin «)
Auch aufgrund ihres Nerzes hatte ich sie zunächst für ein Arschloch angesehen, sie war aber wahrscheinlich doch keins, das konnte man dem Gespräch entnehmen, das sie über Stunden mit einer jungen Dresdnerin führte.
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6.12.10
Lehrveranstaltung
Achtung: Kein Event. Phänomenologische Übung im Karstadt für Erstsemester und Assoziierte. Aufnahme von Grunddaten.
Am 5. Dezember 2010 um 23:20 Uhr
Übermalung:“Im Zug blätterte behutsam Höhe Apolda eine Dame mit einem noch immer kräftigen Rot über dem Nerz im Sarrazin dieser Saison…“. Oder so ähnlich. Herzliche Grüsse der Nord-Süd Reisenden.Und gute Fahrt.Und angenehme Nachtruhe.Und….
Am 5. Dezember 2010 um 23:27 Uhr
Wie wars beim Godard-Abend?
Ich habe heute schon einen Buben getroffen, der war bei der Chinesin. Ich habe vergessen, was er gesagt hat, nein, aber ich kann es nicht wiedergeben.
Am 5. Dezember 2010 um 23:35 Uhr
ich glaub jener bub kann nur abgewunken haben.vielleicht gab es noch einen gesichtsausdruck dazu.und erstaunlicherweise.das, was als „Tischreden“ annonciert war hatte dann doch witz,charme und intellekt.bis es irgendwann recht arg seminaristisch wurde.also 1 nicht unwürdige huldigung an JLG.ansonsten werden wir hier den mantel des schweigens darob ausbreiten…
Am 7. Dezember 2010 um 06:14 Uhr
i have go to work
http://www.youtube.com/watch?v=LctKineGSP0
endlich daheim; deine studenten sind gut michaela, gender hin oder her°
Am 7. Dezember 2010 um 07:33 Uhr
blöde verwechslung weil mir die links ja selbst geschickt wurden- nun der richtige link wie ich hoffe
mit der text zeile “ i must go to work“
http://www.youtube.com/watch?v=Sputl2yAbfQ
den anderen löschen bitte
Am 7. Dezember 2010 um 09:10 Uhr
Wenn die Lehrkraft mehrmals nachts zwischen 3 und 5 aus dem Schlaf gerissen wird, kann sie sich anderntags nicht konzentrieren!
Am 10. Dezember 2010 um 01:41 Uhr
Kapitel 13
Das Hohelied der Liebe
1Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. 2Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. {Matthäus.7,22} 7,22
Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: HERR, HERR! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan?{Matthäus.17,20} 17,20
Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Um eures Unglaubens willen. Denn wahrlich ich sage euch: So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein. 3Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze. {Matthäus.6,2} 6,2
Wenn du Almosen gibst, sollst du nicht lassen vor dir posaunen, wie die Heuchler tun in den Schulen und auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. 4Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht,
5sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, {Philipper.2,4} 2,4
und ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was des andern ist. 6sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; {Römer.12,9} 12,9
Die Liebe sei nicht falsch. Hasset das Arge, hanget dem Guten an. 7sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. {Matthäus.18,21} 18,21
Da trat Petrus zu ihm und sprach: HERR, wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Ist’s genug siebenmal?{Sprüche.10,12} 10,12
Haß erregt Hader; aber Liebe deckt zu alle Übertretungen.{Römer.15,1} 15,1
Wir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Gebrechlichkeit tragen und nicht gefallen an uns selber haben. 8Die Liebe höret nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und die Sprachen aufhören werden und die Erkenntnis aufhören wird. 9Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. 10Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. 11Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindische Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war. 12Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich’s stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. {1 Korinther.8,3} 8,3
Am 10. Dezember 2010 um 16:05 Uhr
Lieber Knolli, ich würde mich freuen dich zu sehen, hoffentlich dann wenigstens morgen im hau, leider alles auf englisch. aber da kann man sitzen und es wird geheizt!
ist der Fuß noch immer nicht gut?
ich war bis gestern in M, Montag und Dienstag war es plötzlich übernatürlich warm, daß man wie narrisch zickzack lief, der Schnee im Zeitraffer dahinschmolz und ich dachte: ui, wie geht denn das? 14 Grad oder so. Dann kam wieder neuer Schnee, doch auch er wird schmelzen
im Pollesch-Stück xy Beat, das sind glaube ich fast alles Fremdtexte, basiert auf Tratsch im Treppenhaus Ohnsorg-Theater 1966, dann bißchen vermischt mit Sexbeat Diederichsen 1985, Nadja von No Angels Monolog, Mario Barth Witze usw. daß man statt Meinungen zu haben noch unter das eh niedrige Niveau der dummen Meinungen drunter muß und noch ungenauer werden, als Meinungen sein können und als Ausweg aus dem Meinungs-Seiber zu Lüge, Klatsch und Tratsch übergehen. Bißchen hilflos das Angebot und auch nicht so reizvoll, weil in unseren Kreisen ja seit Jahren Praxis als Inhalt der Tischgespräche. Wie sind wir doch herrlich gemein. [bzw. müßten einem die Auftischer der guten Lügen wenigstens simpatisch sein.] Aber es war für das Stück praktisch egal, daß die Texte jetzt nicht die allerfeinste Fick-Sahne waren. Wenn man gute Schauspieler hat und sie gut zu führen weiß, dachte ich, kann man irgendwie alles bringen. Das ist was, was ich so noch nicht unbedingt wußte. (Fabian Hinrichs ist so klasse!!)
Bei der Sitzung am Nachmittag war dann praktisch auch nur Gossip, wer will wen warum weghauen, um sich aufs KERNGESCHÄFT zu konzentrieren. Die Studenten aus der Vollversammlung hätten am Abend vorher das exklusive Professorentreffen besucht und hatten lauthals Forderungen gestellt nach permanenter Kunst immer und überall und gegen Piefigkeit usw. ,. Das war von den angetrunkenen Professoren begeistert aufgenommen lauthals begrüßt und herzlichst umarmt worden. Die Studenten ratlos. Genauso wie die FAZ und die SZ es kaum erwarten können, daß der Kommende Aufstand losbricht, schrien die Professoren Juchuu! Auf gehts! Ab geht er! und zogen gemeinsam die Maximilianstraße lang und pflügten sie unter, bis kein Stein mehr auf dem anderen lag, Gucci, Mucci und Pucci restlos abgefackelt und der letzte Kroko-Stiletto aufgepflanzt worden war.
Dein Jolli
hört „Faith“ von „The Cure“, eine der schönsten Heul-Platten meiner Grufti-Jugend.
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10.12.10
und Rene Pollesch kann und soll und wird hoffentlich noch 1000 solcher und ähnlicher Stücke schreiben und zur Aufführung bringen.
Es geht immer weiter, Herr Matumba, sagte Herr Waltermann, der kraftlose körperbehinderte Steuerberater von Matumba, solange bis er gestorben ist. Es geht immer weiter, Herr Waltermann, sagt Matumba, seitdem Herr Waltermann gestorben ist, zu mir und ich zu ihm und ich zum Herrn Ritter usw. usw., wenn wir mit dem Darsein hardern und uns der Menschen schämen. Es geht immer weiter, Herr Waltermann.
(ich verlange nur das Mögliche den Menschen ab, mehr wirklich nicht.)