Die Käferplage
Ritters Wildbienenwand 22.4.09
Vor einem Jahr blühte schon der Raps in der Ostprignitz. Und der Farn stand im Tiergarten in seiner besten Form
Studenten wollen von Dozenten etwas hören, was gut und schlagend klingt und womit man etwas anfangen kann. Auch soll man wohl den Eindruck machen, man hätte das Geld was man kriegt irgendwie verdient, also Leistungen erbringen, bzw. was sie dafür halten. Das weiß ich auch nicht so genau, was sie dafür halten. Als ich dem Olli Kloth die Situation schildern wollte merkte ich, wie kompliziert es zu beschreiben ist, wie schwer, nicht in die vielen Fallen zu gehen und das am Ende nur noch Stottern und Skrupel übrigbleiben, was ja auch Blödsinn ist, und daß ich mir immer selbst vorbeten muß, daß ich nicht wissenschaftlicher, sondern künstlerischer Mitarbeiter bin und in keinem Fall Lehrer mit pädagogischem Ziel. Der Unterschied, der das Verhalten ein bißchen einfacher macht, daß ich es selbst auch nicht so genau verstehen muß, versuche ich mir vorzulullen, sondern im Handeln nach Lage irgendwie vertrauen in das, was man selbst nicht durchschaut.
Die wahnsinnigen Skrupel die man hat. Umgeben von Wissensvermittlung und Anmaßung dumm stellen und im Grunde ja auch dumm s e i n, bzw. nicht so richtig funktionieren –
– das nicht verleugnen, sondern daraus wieder was machen.
Das dauerhaft absichtsvoll hineintragen. In die Funktionsträgerschaft!
Sei z.B. die Aufgabe.
Allein wenn man Studenten unterschiedlicher Professoren kennenlernt, wie erschreckend leicht erkennbar da der Lehrer eingefahren ist wie ein Dämon, ohne das die es sehen, aber der Außenstehende es sofort sieht und zwar mit Grausen. Die Tatsache wie glasklar sich das abbildet quasi erstarren läßt vor lauter Verantwortungsangst.
Dann aber, wie weiter hier, Olli wiegelte ab und sagte, daß man das nicht so gefährlich finden müßte, da es auch vorübergeht, der Einfluß nicht so groß sei wie er vielleicht augenblicklich wirkt. Ablösen, verhaftet sein, ablösen, verhaftet sein. Ich fürchte dagegen: was drin ist, ist drin, rastet ein und wird zu Überzeugung, Einstellung. Und heraus kommt eigentlich immer, dem Lehrer gefallen wollen, sei es aus Liebe oder sei es aus Trotz.
Die Menschen wollen Zustimmung ernten und geliebt werden und richten danach ihr Verhalten aus. Das muß verhindert werden! Aber wie? Man müßte sie daran gewöhnen, daß Nicht-Zustimmung nichts Schlimmes ist. (aber es stimmt ja leider nicht) Daß sie ruhig machen sollen, was sie wollen. Dafür aber müssen sie erstmal was wollen, was mit gefallen und ankommen wollen nichts zu tun hat und sich ihre Belohnungen selber ausdenken.
16:01 Mit L ins KZ, gern, aber vorher will er zum Tocotronic-Konzert. Ich weiß nicht, als was ich mich verkleiden soll, ich habe so furchtbar schlechte Erinnerungen an die Begleitumstände des letzten Tocotronic-Konzerts. Wand stürzt ein etc. Weiß nicht, ob ich das bringe.
Hey c’mon
(
Astreines Konzert. Besonders der überlegene Einsatz des verwaschenen Lall-und Knurrgesangs. Sternzeichen Knurrhahn. Auch Arne Zank sang toll behindert. 2 Zugaben richtig und sogar in der richtigen Reihenfolge vorausgesagt. wie ich das gemacht habe, weiß ich auch nicht, kurz darauf war ich von mir selbst in einer Ecke angenagelt worden, wo mir der Margen zerborsten ist.)
Am 19. April 2010 um 06:19 Uhr
wer das lesen könnt.
ich nehme den schmerzhaften Nervenaustrittspunkt und das Notrufabfrageprotokoll
jutta geburtstag
Am 19. April 2010 um 15:52 Uhr
gut: http://goncourt.net/Blog/article/4889/beschreibung-von-planetenbewegungen
Am 20. April 2010 um 13:53 Uhr
crazy
Am 20. April 2010 um 22:53 Uhr
Man stelle sich eine lebende, glibbrige Masse mit dem Gewicht von 35 ausgewachsenen Elefanten vor. Das ist etwa die Ansammlung von Mikroorganismen in den Meeren, die statistisch gesehen auf jeden einzelnen Menschen kommt [Tatsache!], der darauf wartet, daß das Leben endlich beginnt. (Natur und Wissenschaft) Er wartet voller Zuversicht und kuckt solange die Videos von Musicman70plus
Die schönen Kinderlieder, Rubettes, Showaddywaddy, Bay City Rollers, Sailor, Kenny, Mud
I can do it I can do it I can really move
https://youtu.be/4UzRvpryX78
Mud – Tiger Feet
Hauptschülermusik, einfach nur gut!!
Es gab soviele kirmesartige, die Frühzeit des RocknRoll kirmesartig zitierende RocknRoll Bands, als der RocknRoll ja selbst auch erst ungefähr 20 Jahre alt war und heute mindestens 110. Hundertzehn! hundertzehn! Einhundert und Zehn, Hundertzehn, Hundert und Zehn, Einhundert und Zehn. Eins eins null.
Stefan und sein Bruder Kai- Uwe. Die sind schon ein recht seltsames Paar.
Bitte, bitte bitte
Am 21. April 2010 um 04:05 Uhr
Michaela, ich liebe dich.
Am 21. April 2010 um 09:10 Uhr
Ich dich auch!!!
Aber du bist ja so weit weg
Am 21. April 2010 um 09:48 Uhr
Jetzt liege ich hier als alte Frau im Bett und habe die ganze Nacht Tocotronic auf Youtube gehört und es ist mir fast peinlich, wie gut ich das finde. Mit absoluter Sicherheit die beste deutsche Band aller Zeiten (neben Krösus, Faulturm und Fleischwolf). Der Werdegang und alles.
[und wie froh ich bin, daß ddu nicht gehört hat wie geradezu VIEHISCH ich Arne Zank und auch DvL für ihren Gesang gelobt habe.]
Am 21. April 2010 um 13:10 Uhr
bis Montag bitte gelesen haben:
http://www.societyofcontrol.com/pmwiki/k2ao/uploads/Main/draxler_malerei_dispositiv.pdf
Ich weiß ja schon nicht, was Dispositiv heißt.
Ach so, das ist ja einfach:
„Der Begriff Dispositiv wurde geprägt durch die Diskursanalyse des französischen Philosophen Michel Foucault. Er versteht unter einem Dispositiv „ein entschieden heterogenes Ensemble, das Diskurse, Institutionen, architektonische Einrichtungen, reglementierende Entscheidungen, Gesetze, administrative Maßnahmen, wissenschaftliche Aussagen, philosophische, moralische oder philanthropische Lehrsätze, kurz: Gesagtes ebensowohl wie Ungesagtes umfasst. Soweit die Elemente des Dispositivs. Das Dispositiv ist das Netz, das zwischen diesen Elementen geknüpft ist“ (Foucault 1978, S. 119 f.).“
Vor der Lektüre:
Von der Anschauung zum Begriff, ARD-Serie, Start Mai 2010, immer Freitags 20:15, Begriffe, Begrifflichkeiten: die Schwierigkeiten, Hürden liegen immer schon ganz am Anfang, weil ich Entscheidungen einfach zu schlucken habe, die andere gefällt, sich ausgedacht und bestimmt haben, Begriffsbildungen vorgenommen, die ich u. U. überhaupt nicht teilen kann aber trotzdem zu akzeptieren habe, sonst kann ich gar nicht einsteigen ins immer schon fahrende Karussell. – Ich will das nur mal nennen., einmal sagen, wie schwer das ist für VIELE Menschen, dieses Akzeptieren (und für noch mehr Menschen keine Schwierigkeit ist, weil sie – treudoof – keine Probleme mit dem Wissensbegriff und Eintrichterung haben. Und nicht wissen, daß alles auch ganz anders sein könnte wenn es nicht so gekommen wäre, wie es gekommen ist.
Das aber natürlicherweise fortwährend vergißt.
Weil es eben jetzt so ist, wie es ist.
[auch die meiste Zeit im Vergessenen lassen muß, sonst könnte man nicht leben, irgendwie. Kann man ja auch nicht. krch krch krch]
Am 21. April 2010 um 14:48 Uhr
view
http://vimeo.com/user1854596
Am 21. April 2010 um 18:24 Uhr
ist eigentlich bekannt, was es mit dem kursivierten bestimmten Artikel vor dem Wort „Malerei“ in dem Draxler-Text auf sich hat? Zuerst dachte ich, daß er darauf aufmerksam machen möchte, daß es „die“ Malerei ja nicht gebe und wenn, dann allenfalls im Sinne eines Dispositivs, was mir auf den Wecker ging, weil das ja schon im Titel steht. Dann habe ich mich gefragt, was dann die Malerei (ohne kursives „die“), die auch in dem Text vorkommt, sein soll, hatte aber alsbald den Verdacht, daß man dem Text vielleicht zuviel Ehre antut, wenn man voraussetzt, daß mit diesen irgendwie bedeutungsvoll scheinenden Spitzfindigkeiten ein Sinn verknüpft sein müßte, der mit der Kontingenz seines Aufscheinens opak wird und gerade dadurch in eine Art Metatransparenz umschlägt, die auf eben diesen Sachverhalt den Blick freigibt, der dadurch seinerseits erst sichtbar und sich selber inne werden und vergewissern kann. Damit hatte ich mich jedoch etwas vergaloppiert, aber ich will vielleicht trotzdem einmal zusehen, ob ich nicht auch „nicht mehr und nicht weniger“ als eine gewisse Anzahl von Thesen zustande bringe.
(Wenn man etwas herausdestillieren wollte, dann mglw. das: Im Bannkreis „der“ Malerei (als Dispositiv) verbleibt grade die Kunst, ja erst recht die Malerei, die sich gegen Malerei wendet, was aber auch nicht schlecht ist, wenn sie sich dieses Umstandes bewußt wird und daraus die richtigen Schlüsse zieht, wie sie in der zwölften These formuliert werden. Hat man erstmal einen allumfassenden begrifflichen Luftballon aufgeblasen, wird man eben immer feststellen, daß sich alles darinnen befindet, weswegen es ja gar keinen Sinn hat, sich da herauszuimaginieren wie die Doofis, die sich noch im Für und Wider abplagen. Sowas kommt mir immer etwas theologisch vor. Dein Unglaube als Akt der Abgrenzung ist als strategisches Modell des Glaubens und damit Gottes selbst zu begreifen, woraufhin du alles (Politik, Medien und Popkultur) als von der Allgegenwart Gottes durchdrungen erkennen wirst.
Am 21. April 2010 um 21:51 Uhr
ich finde den text nicht so schwer zu verstehen und auch okay. wir nehmen ihn in der schule durch. bald mehr.
Es gibt die Malerei (die um ihre Aufgeladenheit und ihren historischen Ort weiß bzw. wissen will) und es gibt die Malerei (blind).
Am 22. April 2010 um 00:05 Uhr
ach so, hmmm
Am 22. April 2010 um 09:19 Uhr
Ich empfehle als Ergänzung: Der Geschmack regiert die Gene. Eine e-mail-Konversation zwischen Helmut Draxler und Michael Krebber
Texte zur Kunst September 2009
Am 22. April 2010 um 09:50 Uhr
Könnte man also zu den Studenten sagen: solange ihr von dieser Aufgeladenheit nichts wißt und euch keinen Umgang im eigenen Tun versuchsweise damit ausgedacht habt, ist es nichts wert und bestenfalls Kunsthandwerk, was ihr macht.
(egal, ob es sich dabei um Malerei oder um Film, Wort, Foto, Kleidung usw. handelt.)
Oder ist das zu streng? – Ich glaube nicht.
(und, das weiß ich nicht, kann man aber nicht eigentlich nur meinen die Studenten der, bzw. mit Zugang zur westlichen Welt? (über die anderen könnte ich nichts sagen.))
Am 22. April 2010 um 12:12 Uhr
Die ganze Schwere tragen und sich trotzdem – irgendwie – bewegen.
Plötzlich wird es auch ganz leicht.