Ausstellung

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Geht bis 17. Mai 2009

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Der Katzenbetreuer hatte meinen Schlüssel zur bequemen Abholung in die Tag-und-Nacht Gastwirtschaft Magendoktor am S-Bahnhof Wedding zur Aufbewahrung gegeben. Das war eine gute Idee. Als ich reinkam lag ein Gast schlafend auf dem Tresen, die anderen seinsvergessen und knutschend auf dem Billardtisch. Dann kam ein großer Jagdhund und brachte mir einen abgekauten Fußball. Ich wartete an der Theke und hielt nach Wirt oder Wirtin Ausschau, bis sich eine ca. 60jährige Frau von ihrem Freund löste und mir mit so freundlicher Ansprache meinen Haustürschlüssel aushändigte, daß ich fast geweint hätte. Es klingt hier nicht richtig wiedergegeben, es war aber so, daß sich eine regelrechte Freude eingestellt hat, hierhin nach Hause zu kommen.

8 Reaktionen zu “Ausstellung”

  1. admin

    Das, was man schon kennt wiederholt sehr lange anschauen und Ulf Stolterfoht Gedichte. Dieses z.B.

    wir wissen
    was dahintersteckt. kategoriendefekt. ähnlich
    gelagerte fälle sind nennschwelle unterbestimmt-
    heit und übergangsneid. alles erfahrene komposita.
    wie aber zarte pronomen entlohnen? nehmen wir nur
    mal „ich“ in: „gerade will ich die lyrik erneuern
    als sämtliche muskeln beteuern sie säuern“ da
    tut sich dann natürlich nichts. entsprechend we-
    nig wird bezahlt. deutlich stringenter: „heil
    mir im ausgefransten dilthey-kilt“ oder wie man
    sich endgültig disqualifiziert. es hat mich nie
    gegeben. sehr schön. vielleicht ein spürchen zu
    extrem. egal! auf diese weise macht man die welt
    kahl. da man aber weiterhin wörter benutzt haben
    sie die bedeutung die man ihnen zu geben beliebt.
    das ist alles. bleibt schließlich die frage was
    man sich unter einer semantik ohne welt vorzu-
    stellen hat? wohl höchstwahrscheinlich die welt.

    [fachsprachen XVII/9/107]

    Morgens früh ein Treffen mit einer Unbekannten in englischer Sprache, wo mir ca 18 – 25 Fragen gestellt worden sind, hauptsächlich nach Plänen, die ich hätte? Das ist immer peinlich. Pläne. Was ich denn heute noch mache, z.B.? ich wußte es nicht und log irgendwas von Putzen. Puzzeln. Ob es Texte von mir auch in englisch gäbe? nein, ich glaube nicht. Könnte ja mal jemand übersetzen? – Ja, stimmt. Und dann fiel mir der von Starship für Pace-Wildenstein übersetzte Metallkrakenkrankenkannentext ein, aber was soll sie denn denken, wenn sie das liest? Daß ich nicht ganz sauber ticke höchstens. und wie ich arbeite? ja, ich mache es einfach, wenn es geht oder sein muß und dann gehe es manchmal auch und dann hat man auf einmal 2 Sachen, oder 3 und manchmal nichts. Kein Geheimnis.

    Gut auch sich hier vor dem Haus im HAPPY DAY zu treffen. Wo ununterbrochen die besten Leute vorbeikommen. ich brauch nur Treppe runter gehen. und kann dem Gast sagen: hier, alles da. Man braucht gar nichts machen, man kann sich einfach freuen.

  2. ding der unmöglichkeit

    am besten ist man partizipiert am nichts machen. das ist noch besser als nichts machen, dachte ich noch so bei mir, was eigentlich schon zu viel getan ist, das bei sich denken, weil das denken kann kann auch ruhig mal sein bein woanders heben.
    ulf gehört versäulenheiligt, ich bestell mal säule mit meerblick für die ganze familie. man kann kaum noch mehr lesen, man braucht ja wen, der mal was wahr macht und nicht immer nur solche lieben lügenfritzen.

  3. admin

    Wie das wohl gemeint ist.

    Was wahr machen? Sag es!

  4. admin

    Ich war gestern bei der Inger Christensen Veranstaltung in der Villa Elisabeth. Gut las dort der alte Übersetzer, dann auch auf dänisch, klang wie besoffen und Koch in der Muppetshow, keiner lachte, sehr gut las Elke Erb und Ulf Stolterfoht auch, noch besser seine kleine unkitschige Vorrede und natürlich das gebückte, entschuldigende den Körper auf die Bühne tragen. (Ich will doch gar nix.) – Fantastisch! Ich saß oben, hatte mich selber eingeklemmt zwischen einer sehr Dicken und einem Liebespaar und konnte alles sehen. Auch das Publikum wirkte gut und wach.

    (Man braucht gar nichts machen heißt: denken bzw. aufnehmen natürlich schon. Wie soll man sich sonst freuen.)

  5. admin

    @ DDU
    Warum man das super gefunden werden nicht gerne hört ist wahrscheinlich die Angst, man kriegt es dann irgendwann auch wieder entzogen. Dauernde Lauerhaltung, Fessel. Lieber dann dankende Stille auf dem Zentralfriedhof.

  6. ding der unmöglichkeit

    nah, der ulf, der macht ja wahr. das ist so ein wahrmacher. die posenlose hosenchose.
    zentralfriedhof war nachbarschaft, zentralfriedhof war ermkes kamp, bei unsereiner hiess der zentralfriedhof nach den flurbesitzern, also, man sagte etwa, der liegt schon auf ermkes kamp, oder, wenn der so weiter macht, liegt der bald auf ermkes kamp. ich hielt das für ne geflügelte phrase und als ich, bereits eingeschrieben, sie mal im seminar brachte, schauten mich alle fragend an, was meinst du denn mit ermkes kamp? verwirrt rief ich mit über zwanzig daheim an und fragte, sagt mal, ist das nicht allen klar, dass ermkes kamp zentralfriedhof meint. nein, wie kommst du darauf. und so muss man das wahr machen, so vielleicht. alles andere liegt auf dem friedhof. gibts in berlin einen tierfriedhof? wo?

  7. ding der unmöglichkeit

    ddu klingt wie kdu. vielleicht verlegt mich mal felix meiner und untertitelt alle meine bücher mit: primärtexte für das studium.
    aber man isst ja auch sushi mit der angst davon durchfall zu kriegen. und die ist immerhin berechtigt.

  8. admin

    „@ DDU“ schrieb ich wg. „@PPA“, du erinnerst dich? es war als ich das Essen aß, was du später bezahltest.
    Ich glaube ich nenne mich demnächst Ralf Bummi Bursy. Kennst du den noch? DDR
    RBB
    und dann heute abend wieder, ja? Ich kann ohne Lyrik zu atmen nicht leben. Ein Feuerwerk der guten Laune, das kluge Grün der Meiner-Bibliothek, der Fragezeichen-Terror.

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