Kleine Kiezträumereien
Ich habe gerade meine unmittelbare Nachbarin kennengelernt, Frau Cresimon, und allerhand erfahren. Wir unterhielten uns über die Vorzüge der Lage, nur Vorzüge praktisch, in jeder Hinsicht. Sie trug ein Oberteil von Bernhard Willhelm, ist oben ganz dick und wie eine Kölsche so lieb, nur eben Berlinerin. Wohnt hier schon seit 1970 und noch nie sei hier etwas Schlimmes passiert. In meiner Wohnung wohnte 25 Jahre lang eine Frau, die sie mit 89 dort tot rausgetragen haben. Danach 1 Serbe, aber nur ein halbes Jahr. Dann ist die Elektrik, Fenster usw. alles neu gemacht worden, vor 3 Jahren die Öfen raus. Das Haus ist von 1898.
Endlich habe ich auch das Fahrrad repariert mit dieser spermaartigen Reparaturflüssigkeit. Blies ich durch das Röhrchen durch das Ventil in den Schlauch, da es von alleine nicht reinging, bzw. immer wieder herausquoll. Das muß ausgesehen haben. Schmecken tat es gar nicht mal schlecht, süßlich.
Frau Cresimon hat mich beruhigt. Nur 2mal sei die Haustür abgeschlossen gewesen in 40 Jahren, das müsse ein Wahnsinniger gemacht haben. Wir mußten herzlich lachen. Angenehm sei es mir, sagte ich, daß ich sie zur Nachbarin hätte, schön sei das. Die denkt jetzt sicher: diese distanzlose Rheinländerin – naja, jibt Schlimmeret. Da wo der Schuhschrank steht (bei ihr), da trenne uns nur ein Stein. Wenn sie sich da hinstelle, das müsse ich wissen, könne sie alles hören wenn ich laut telefoniere. Sie lege es aber nicht drauf an. Na, wenn ihr mal langweilig sei… aber so interessant sei das wahrscheinlich eh nicht, sagte ich tatsächlich.
Ich solle mich auch nicht wundern, wenn hier immer junge Männer zu ihr hochsteigen, hätte mich sicher schon gewundert, wie? – Was, wieso, nee. Ich würde höchstens denken: alle Achtung! (mein Gott Walter, solche Scherze macht man!) Haha, sie wäre nämlich Buchhalterin (Busfahrerin) und arbeite von zu Hause aus. Ach so! Sie meide die vielen Treppen. Wie ich denn bloß darauf gekommen wäre, diese Wohnung zu nehmen? – 18 Jahre erster Stock ohne Sonne. – Sie hätte jedenfalls damals gedacht, das wäre ja nur für den Übergang, daß sie hier wohne und nun seien es schon fast 40 Jahre.
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Die Waschmaschine muß man festhalten beim Schleudern, die will zum Fenster rausspringen.
Perlon, Nylon, Dralon bei 150 Grad. Verblödung, ich weiß.
Am 5. Februar 2009 um 09:55 Uhr
Sonne!
Am 5. Februar 2009 um 23:14 Uhr
ja sonne! heute morgen. inzwischen wieder weg. heute morgen, mich meine gesangslehrerin so in die schraubzwinge genommen, dass ich komplett aufgelöst war und nichts mehr machen konnte als rauchen. weiß nicht, ob das so gut ist, dabei wollt ich doch nur schöner singen und an übereinstimmung mit mir oder dergleichen lag mir gar nichts. den ganzen tag wie ein zombie, aber ein empfindsamer zombie (das schlimmste!) herumgetaumelt. das kann nicht gut sein, vermute ich. aber frau cresimon ist eine nachbarin von format. ich beglückwünsche Sie.
Am 6. Februar 2009 um 02:21 Uhr
sonne, kiez, träumerei… ein fuhlstich bist du.
Am 6. Februar 2009 um 02:27 Uhr
aber du, wa, q-Hof Bullenschweine
Söldner aller Staaten
Schläger für wenig Geld
Verteidigt euern Scheißstaat
Wißt selber nicht warum
Die Scheiß-Politiker freuen sich
Verkaufen euch für dumm
das ist modern oder was?
Ich war in der Smaragd-Bar, New Order, Blue Monday, DAS ist modern
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Da lief zuerst so scheußliche Bar/Anbahnungsmusik und dann aber z.b Blue Monday und ich konnte sagen, daß ich das Lied 1984 zum Sportunterricht in die rythmische Sportgymnastik zu Frau Binder mitbrachte und unsere Gruppe darauf wie die Norbert Schramm Eiskunstroboter tanzten.
Am 6. Februar 2009 um 02:48 Uhr
Danke Alleine Irren!
Ich war zu FRau Cresimon so überschwenglich, aus ehrlichem Interesse und Freude, dasß ich jetzt denke, ich hätte übertrieben, ach Quatsch, und müßte demnächst
ihren mÜLL runterbringen und neuen hoch o.ä.
ich bin weiterhin so albern froh über alles, heute z.B. auf dem Bürgeramt, (wegen Überfüllung geschlossen und welche Fülle dort!), das kann ich gar keinem erzählen. Seit ich hier bin denke ich zum Beispiel, ich würde ewig leben. In der Smaragdbar traf ich unvermutet Schrenck-Notzing, Jeff Knott und Hauke Haien, die sagten ich könne ihnen ja was abgeben, ihre Erfahrungen seien nämlich eher andere.
Das größte Vergnügen ist das Fahrrad fahren, alles ist so leer, leise und weit, das kenne ich von Hause her nicht.
laut singen aus vollem Leib.
11:57 gleich kommt ein Türke und bringt mit eine Art Küchenregalanrichteschrank aus massivem Pinienholz, den ich gestern günstig erworben habe. Ich muß ihn selbst mit hochtragen, das schmeckt mir nicht. Hoffentlich ist der Türke stark, denn ich bin es heute nicht.
Am 6. Februar 2009 um 18:08 Uhr
Ist Frau Cresimon obenrum ganz dick, also dicke Hupen oder das Bernhard- Oberteil, von dem ich übrigens nicht glaube, dass Sie es getragen hat, sondern dass dich die Proddi kirre oder bockig gemacht hat?
Liebste Grüße aus dem leider nun noch ferneren Frankfurt. 🙁
Deine bff
Am 6. Februar 2009 um 18:22 Uhr
Oh liebe Nancy. Ich vermisse Berichte deiner actions. Frau C. hat einen großen Oberkörper auf vergleichsweise kleine Beine. Das Oberteil war toll, dunkelgrün/violett, leicht glänzend (wir Modeleute sagen: changierend, abgeleitet von: CHANGE) und sehr auffällig. Ok, wahrscheinlich war es kein Orginal-Teil aus der aktuellen Kollektion. Gut. Okay. Bockig oder kirre, oh nein, no no. Proddi is a constant stimulus to me.
Ich hoffe du kommst bald und sagst mir dann ein kleines hallo. – Stell dir vor: Gestern traf ich Viola! so schwierig ist das alles gar nicht mit den Entfernungen, heute mit diesen Düsenschiffen und Propellern geht es schwupp-schwupp.
Bist du noch Referendarin?
Am 6. Februar 2009 um 18:54 Uhr
Ja, ich bin noch Referendarin und deshalb hab ich momentan nur ein ganz kleines portmonnaie (?) mit ganz kleinen münzen drin und dann lassen die mich nicht ins düsenschiff rein und ich muss laufen. 🙁 aber wenn ich dann trotzdem mal da bin geb ich bescheid und komme mit einem riesigen, changierenden hallo! apropos schule: wann hälst du denn mal wieder einen vortrag an dieser kunstschule hier? das geht doch nicht, dass du da nicht vorträgst. die jungen leute brauchen anleitung.
Am 6. Februar 2009 um 19:12 Uhr
oh, welches Thema soll der Vortrag haben, liebe Nancy?
Ich übernehme mich immer so leicht und dann geht gar nichts mehr.
Am 7. Februar 2009 um 16:04 Uhr
Es ist bestimmt toll, wenn du vorträgst und gar nichts mehr geht. ansonsten bin ich ja immer für irgendwas mit pi:
vom perfekten kreis zum perfekten pi
welche farbe hat das pi?
oder etwas reisserisch: pi – eine transzendente zahl packt aus
Am 7. Februar 2009 um 17:36 Uhr
Ein Fuhlstich zu sein ist das beste auf der welt wenn man es richtig kann.
Am 7. Februar 2009 um 19:33 Uhr
und/oder en recken Struch
Am 8. Februar 2009 um 10:53 Uhr
aah, schön, alles wieder repariert, ich hatte letzte nacht einen bösen traum und es sah sehr seltsam aus, wie ein typografischer überfall oder dergleichen. der traum ging mit dem licht und das licht blieb an. ich sehe fliederblaue lücken am himmel. lavendelwinter und denke: knack&back, vier sonntagsbrötchen. dazu zentralheizung, bildungsauftrag und irgendwelche sinfonien im zdf. einen schönen tag wünscht ihre ai. und zu gern läse ich die bestürzenden bekenntnisse der zahl pi, wahrscheinlich „am abgrund“.
Am 8. Februar 2009 um 12:28 Uhr
in mein kopf ist nur bingo-spam. gute nacht.