Nachlaß
Matumba, mein Nachlaßverwalter, schickte das alte Klingelschild und berichtete von Kellerfunden. Da seien z.B. Mathematikklausuren bei Herrn Seidel (Spätaussiedler, Siebenbürger Sachse), in denen ich 0 von 26 Punkten erreicht und Herrn Seidel drunter geschrieben hätte, entschuldigung, es ist nicht persönlich gemeint, ich könnte das aber nicht, sinngemäß. Das hätte er zur Sicherheit mal aufbewahrt. – Ich hatte mit Herrn Seidel später vereinbart, ich käme nicht zum Unterricht, dafür gäbe er mir eine Fünf minus, 1 Punkt für die Zulassung. Ich mußte Mathe bis zur 13.2 durchnehmen, ich war, was ich auch erst später erfahren habe, auf einem naturwissenschaftlich-mathematisch-neusprachlichen Gymnasium. bla bla. Kunst und die übrigen Laberfächer waren praktisch nichts wert, normal.
Ich hatte gehofft der kluge Matumba entsorgt alles, ohne daß ich es entscheiden muß. Es wäre einfach weg, ohne daß ich es aber extra angeordnet hätte, sondern das Laber-Schicksal hätte mir die Entscheidung abgenommen.
Auch: seit ich hier bin ist der zähe Nebel nicht gewichen und im Rheinland feiern sie schon wieder fröhliche Urständ. Dort 6 – 8 Sonnenstunden, hier 0 – 2, in Wahrheit aber 0. Was läuft falsch? – Nein, alles richtig. Die alte Wohnung wird schon abgetragen, die P-Buben, die Söhne der Vermieter, machen sich daran, den Fußboden abzuschlagen und die Wände zu entkernen. Der gelbe Teppich im Schlafzimmer sei gleich zu Staub zerfallen beim Anheben desselben. Und in die Löcher des Untergrundes seien Zeitungen gestopft gewesen, welche das Datum 1990 aufwiesen. Das furchtbare Superdeutschlandjahr.
______________
Die ecclesia 2009 habe ich absagen lassen, da ich nicht extra anreisen kann.
0:56 Jetzt ist Februar. Ich tue praktisch gar nichts und freue mich nur. Dann bohre ich hier und da ein Loch, hänge eine Uhr auf und dann freue ich mich wieder. Heute 2 Stunden im Riesenbaumarkt Hellweg. Ganz klasse. Fast wollte ich Fische anschaffen, Brokatbarben im Angebot, Saugschmerlen, Panzer- bzw. Antennenwelse, Neons. Die gelb-weiße Fahne gehißt, ecclesia vor Ort. Nordostwind.
Schnee.
Das Ich bald wieder mehr eindämmen.
bzw. anders verwenden
Morgen kaufe ich mir eine Panzerfaust.
Am 2. Februar 2009 um 19:28 Uhr
ich hab einen schönen fotoapperat gekriegt.
Am 2. Februar 2009 um 22:32 Uhr
Kaum zu glauben aber wahr
Ich gratuliere nochmal schön.
Am 3. Februar 2009 um 00:05 Uhr
ich habe heute zum Geburtstag das Lied „tie a yellow ribbon round the old oak tree“ von Ted Chippington geschenkt bekommen.
one more joke before I go
knock knock
Am 3. Februar 2009 um 09:15 Uhr
Der Telefonmann ist da. Er ist ungefähr 13 und war noch nicht im Stimmbruch, dafür ist er 2 Meter groß.
Leider gibt es hier kein DSL 6000, sondern nur 3000 oder 25.000.
25.000? – Ja, mit Glasfaserkabel. – Aber nicht für 35 Euro? – Nee, das ist ein anderer Vertrag.
[Er sagt aber nicht nee, sondern nein. Er spricht sehr gutes, leises Deutsch, kein bißchen schnodderig. Auch die Telekomkleidung sehr gepflegt und sauber, 4 quadratische Reflektoren auf dem Rücken. So ein bescheidener Junge. Weithin leuchtet seine Bescheidenheit.]
Am 3. Februar 2009 um 09:20 Uhr
Jetzt habe ich ihn in den Keller geführt. Es macht Spaß so jemanden zu siezen.
Am 3. Februar 2009 um 09:39 Uhr
Systemfehler. Außerdem ist die neue Nummer nicht so schön wie die alte. Aber das ist ja auch schwer.
Als er grade wieder hoch kam, dachte ich: Bluthirnschranke.
Welche Wünsche, welche Träume hast du, großer kleiner Telefonmann?
Am 3. Februar 2009 um 10:28 Uhr
Himmel und Erde sind nicht gütig.
Ihnen sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.
Der Berufene ist nicht gütig.
Ihm sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.
Der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde ist wie eine Flöte
Der Gerechte scheut sich, seine Kisten auszupacken
und ward doch nicht zuschanden