Artist, Writer, Mentalist

An einem Sonntag lustigen Artikel über ein schmieriges Portrait über den Schriftsteller Moritz Rinke gelesen, das klang so gut, das wollte ich gerne sehen, beim Rumschalten saß da plötzlich der Peter Handke bei 3Sat und da blieb ich natürlich an Handke hängen, wie er da so angesäuert saß und schnippisch sprach wie ein älteres Kind. Laßt mich! Hätte er doch wohl grade schon gesagt, warum solle er es denn nochmal sagen?

Er möchte gern fröhlicher sein als er ist und mache seine Späße aber meistens mit sich allein. Redet Dialekte, macht Quatsch usw. Ja. Das ginge nicht so gut mit anderen zusammen, bzw. vor anderen, die fänden einen dann vielleicht komisch, denke er. Nein Quatsch, Peter, mach ruhig, echt jetzt!
Der komische Handke. Er war nicht direkt liebenswürdig. Aber er wurde mir doch immer lieber in seinem medial ungeübten, ungelenken Auftreten. Er gefiel mir eigentlich bald richtig gut in seinem Mißtrauen und seiner unfreundlichen Art, die ja eigentlich nur eine normale Art war. Man ist es bloß nicht mehr gewohnt, daß einer im Fernsehen sich normal und eigen verhält! Oder auch sonstwo! Besonders das Ende hat mir gefallen. Mit dem Vogel im Schnee und dem Bus, der anhält und schwankt und ewig weiterschwankt. Die Interviewerin meinte dann was, ahja genau, daß die Geschichte noch nachschwingt. Aber es war doch das Schwanken gemeint, nicht das Schwingen.

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Der Arzt war gut, ich brauchte gar nicht viel sagen, er verstand mich sofort. Wie schlimm es z.B. schon wäre, mit der Bahn zu fahren. Ja, das könne er auch nicht, was einem da so gegenübersitzt. – Ich meine aber nicht die Härtefälle, sagte ich. – Ich auch nicht, sagte der Arzt. Was wollen wir schreiben. – Weiß nicht. – Depressionen? – Nee, Quatsch. Lieber Größenwahn, oder Kleinheitswahn oder narzißtische Störung. – Ok. Oh, jetzt habe ich nazi.. – Nazi-Störung? Au, das ist gut! Da lacht die Krankenkasse. Ich bin in meiner BKK die einzige Künstlerin und wenn ich dann auch noch eine Nazi-Störung habe, bezahlen die mir wahrscheinlich die teuersten Operationen!
Dann ging es weiter um meinen Beruf. Mentalist, ich hätte nie etwas anderes werden wollen, wirklich, das ist alles gut. Jetzt erstmal in die Wohngruppe Eiche, dann von der Verselbständigung gleich übergehen in die Seniorentagesstätte und bevor es in den ausgelagerten Freizeitbereich geht ist noch Zeit, sich was einfallen zu lassen.

Ich freu mich dieses Jahr so auf den Frühling, als wenn ich 15 wäre.
Es ist unwahrscheinlich.

10 Reaktionen zu “Artist, Writer, Mentalist”

  1. admin

    Hörst du mich? –
    Mit der Nazi-Störung, DJ Tomekk, du hast ja immer noch kein FErnsehen, oder?
    DJ Tomekk ist vorgestern bereits aus dem Dschungelkamp verwiesen worden, weil er den Hitlergruß gemacht hat, da dachte ich Wo lebt eigentlich RTL, in BERlin machen doch alle seit 5 Jahren ständig den lustigen Hitlergruß, in jeder gehobenen Gaststätte kommt 12 Mal pro Abend der tatsächlich bereits vollkommen fade gewordene Hitlergruß dran, aber RTL weiß nicht wo es lebt und die Leute, die sich wundern, warum Jens Jessen die Hatemails kriegt wissen auch nicht, wo sie leben. DEnn das ist doch klar was da kommt, oder aber man kennt das Milieu nicht der Masse der latent böswilligen Arbeitnehmer bzw Rentner die ihr ganzes Leben lang voller Groll und Ingrimm zusehen wie ihnen die ca. Hälfte vom hart erarbeiteten Lohn abgenommen wird, die ständig die Fresse halten aus Angst vor Strafe, vor nicht selbstgewählter Anständigkeit sich beugen, keine Wahl haben, nichts drauf haben, – wenn die dann vom Schirrmacher und der BILD-Zeitung die ERlaubnis kriegen, öffnen sich die Schleusen. – die Jugendlichen ohne Perspektive haben immer noch – jedenfalls gefühlt – mehr Perspektive als ein durchschnittlich oder unterdurchschnittlich Begabter Scheiß-Deutscher zwischen 60 und 90, oder? Der wird dann zusanmmengetreten mit jener Brutalität, die im Video jedem noch gut vor Augen ist und der Jessen setzt sich vor diesem HIntergrund hin und sagt: ja, die waren die ewigen Gängelungen leid. Das kann schon sein, aber das geht halt vor diesem Hintergrund schlecht. Da hat er nicht gut aufgepaßt. – Auf den Familienfeiern meiner Verwandten ist der Fall sehr klar und da gibts auch nichts zu diskutieren. Über „schwere Kindheit“ lachen die nur. Meine Verwandten sind keine zu verteidigenden People. Sie waren immer gute Studienobjekte, weil sie wie die Schwämme allen DReck der herrschenden politischen Meinung, heute eben der Bild-Zeitung, früher SPD unter Helmut Schmidt, aufgesogen haben und immer gedacht haben, das sei ihre gebildete MEINUNG entstanden aus Überlegung usw. Unheimlich, wie das funktioniert. Es funkltioniert wirklich 1:1, Reflex, scheint aber auch schnell vergessen. Kein Gedächtnis. Kein Gedächtnis ist die Mehrheit. „Härter durchgreifen“ wird wohl immer gut klingen für die Mehrheit. Härter durchgreifen und vergessen. Mehrheit.
    Über die längerfristigen politischen Überzeugungen, die bei der Sonntagsfrage angeblich zum Tragen kommen, habe ich immer nur gelacht. Bzw. das waren dann die Eltern meiner reichen Freundinnen: Unternehmer, Realschulrektoren. Die taten natürlich ausgewogen und waren leiser, Bücherwand, Kamin. Aber da war ja auch immer alles klar. Daß das längerfristige Schweinehunde sind.

    Dieser Politiker ist mir unbekannt und sollte auch in Zukunft nichts zu sagen haben!

    This is not Part III of the mole trilogy.

  2. alleine irren.

    also diese nazi-störung, die Sie da haben, also, ich weiß ja, das ist alles nicht so zum hinnehmen, und lustig wohl auch nur am rande vonsjanze, aber ich bin jetzt schon, ich weiß nicht, seit 20 lichtminuten am in mich hinein knickern (ich mein, so ein schwundstufiges kichern, das sich innerlich verselbständigt und dann, wart ma, in den ausgelagerten freizeitbereich übergeht). mein ausgelagerter freizeitbereich ist derzeit so n bisschen hinüber, übrigens. so reduktions-vandalisiert. ich kann mich aber auch nichts andres bedenken, von baedekern ganz zum schweigen, tippzwang. inhäusig. mein arsch geht inzwischen bis mannheim. also von hier aus. von mannheim aus geht er bis hier. logan. wäre der raum gekrümmt… ach weg weg weg. ps: frühling wär jetzt super.

  3. admin

    Hello! Mit der Nazi-Störung war heute wirklich gut. Überhaupt: der Hausarzt inmitten des Coenaculums Michaelshoven, wo es höchstens noch um Schadensbegrenzung geht, oder eben um Bereiche, mit denen man sonst kaum in Berührung kommt und wirklich komplett umschaltem muß: Mannheim, Demenz, geitig Behindeete, der Hausarzt ist integriert im Haus Petrus, das ist ein Altenheim, da kam als erstes ein mAnn völlig verzweifelt auf mich zugerannt und bat mich um Zigaretten, ich hatte keine, er sprach sehr süß durchgeknallt, ein Glück hab ich keine Angst, davor nicht. Dann kam auch bald seine Betreuerin, ca. 60 Jahre jünger, ebenso süß.

    Der Arzt fragte, ob ich ein Hardliner sei. – Ja.
    Dann haben Sie immer viel Spannung auszuhalten, disziplinieren sich sehr stark? – Ja.
    Das kann aber auf die Organe gehen, ne?
    – was soll man denn machen?

    Dann empfahl er mir einen Film, den ich leider vergessen habe, wo es ein großes Gemetzel gibt, da ginge man mit sehr guter Laune raus.

  4. admin

    geitig Behindeete

  5. admin

    Ich habe wirklich überlegt, ob ich das schreiben kann mit der Krankenkasse. Die sagen nacher: wer sich lustig machen kann ist auch gesund.

    was sogar wahrscheiNlich stimmt

  6. admin

    Was ich dem Arzt verschwieg: ich geb ja die Spannungszustände 1:1 in meiner Praxis an meine Patienten weiter und verkaufe es als neueste Tonisierungsmethode aus USA.

  7. admin

    Dr. Chadbourne, we heard that you are practicing medicine in the San Francisco County area. Wir können leider Ihre ärztliche Zulassung nirgendwo finden, wie ging das nochmal, Matumba

  8. alleine irren.

    but you must surely find very very easily meine chef-de-chef madizinalis-zulassigensis. it s just round the corner in your matterhorn-releasement-center, under the counter, next to the printer. so everything s finely prepared, even under french conditions. we fly nonstop and we have the keys. (schluessel, as they say). we are very very out-of-it and just lately reached the state of complete verpeiltness (we, that is to say: I). but since happiness is with us, we cry tears of luck. and will try to sleep soon (and deep). have good days, and may the 4th be with you: ihr consultant-team.

  9. alleine irren.

    am rand: wir wissen sehr wohl, dass wir nicht matumba sind, aber wir wussten uns anders nicht zu helfen. hochachtungsvollst, no hard feelings (oder wie frau s. zu sagen pflegt: no gestockte quallen-pampe) – alleine irren (nach diktat verreist)

    (mal wieder)

    wo liegt eigentlich dieses diktat? im süden. im süden. im süden. alpensüdseite. gewiss.

  10. admin

    Matumba hat geweint, weil die Dschungelshow vorbei ist. Es kann nichts Besseres im Fernsehen kommen.

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