Maßnahmen zur Wiedererlangung der Menschenwürde
Die Praxis hat ab sofort durchgehend geöffnet, Geld ist alle.
Gestern im gegenseitigen Einvernehmen gleich 6 Stunden lang durchtherapiert, im Grunde austherapiert. Wir waren uns über die Ziele schnell einig geworden, eines lautet wohl: den eigenen psychischen Apparat gründlich frei und rein erhalten und abscheiden von den Gedanken der Penner, die an den spannenden Schnittstellen von Lifestyle, Mode und Kunst herumlaborieren, zu gern alles einebnen möchten, und stattdessen wieder ein Deutschland erstehen lassen, in dem es sich zu leben lohnt.
Endlich auch den Brief eingeschmissen mit dem Vertrag.
Im Passus „der Erlös fällt zu 100% dem Verein zur Wiedererlangung der Menschenwürde zu“ strich ich 100% und schrieb mit Hand 50% drüber. Dann ganz plötzlich bester Laune.
Sie sind nur nicht in Bewegung, weil die Perspektive unklar ist? Kann möglich sein. Die Perspektive ist eigentlich immer ziemlich unklar. Jedenfalls schon länger ist die Perspektive eher unklar, ne? Bewegung sei ja eh ein ganz widerliches Naziwort, sagt Götz Aly.
Wenn der Christian Klar aus dem Gefängnis kommt, dann drücken wir ihm erstmal Liebling Monopol Qvest Zoo 032c Vanity Fair Fantastic Man usw. in die Hand, damit er mal eine kleine Ahnung kriegt davon, was hier inzwischen los ist. Daß nämlich die Perspektive in gewisser Weise keineswegs unklar ist. Die Perspektive ist nicht unklar, die Perspektive ist: Du bist nun ganz allein mit all deinen Besitzlosen, deine Besitzlosen sind nämlich eher ungeil, deine Besitzlosen interessieren uns ehrlich gesagt nicht so wahnsinnig, wie kleinlich und peinlich deine Besitzlosen sind, bzw. dein ewiges Festhalten an den Besitzlosen ist, und: kuck dich doch bitte mal an. was hier drin steht (Liebling: ‚Haben wollen‘), und wie der Hintern in der Hose hängt! das interessiert uns, das ist gut!
Das versuch mal besser zu formulieren, ist eigentlich nicht so schlecht vormoliert, ich habe hart nachgedacht darüber wie man einem der seit 25 Jahren im Gefängnis sitzt und hofft, daß das Leben zu ihm zurückkehrt, erklären soll, daß selbst teilweise fortschrittliche Kräfte mittlerweile so im hirnlosesten Sumpf von Style und Look, Blöd-Sex und Verwandtem verkommen sind, – ich kann das nicht erklären wie das kam und warum heute fast alles voll und verseucht davon ist. Wo doch so ziemlich alles andere lustiger und gewinnbringender ist. Salamanda: neue Beine nach Bedarf, Mintaka Mehrfachsternsystem, ein heißer B- und ein noch heißerer O-Stern werden umkreist von 2 weiteren Sternen im Abstand von ca. 1/4 Lichtjahr. D. Prüntewall neben dem Heizkraftwerk will wissen, wo die Transgenderdisco ist und da sein Glück versuchen; durch verschärfte Abstraktion das Leben hinter sich lassen und sich für ein neues bereitstellen!, wurde von einem anderen bewunderungswürdig berichtet, außerdem: der 24. Sonnenzyklus bricht nun an, Einladung zum Chat des Thule-Ordens am 19.1.08 beginnt mit: Liebe Freunde der Sonne, endet mit: durch Blut zum Licht. Wer aber kriegt warum genau gute Laune von Modefotos, bzw. von Fotomodellen selbst? WAS IST MIT EUCH LEUTEN BLOSS LOS?
Auf dem Rückweg zogen mich die Lichter vom Groß-Puff in der Hornstraße an.
Heute morgen war ein Bericht über Orang Utans im Radio, die in Indonesien in Bordellen gehalten werden und an die Betten gekettet sind. Prost Mahlzeit. Versuchen weiter zu schlafen. Jetzt das Gedicht für MB schreiben.
Kann ich auch nicht.
THE ACUTE, The Fall
_________
THE 15TH, ON RETURNING, MAP REF, Wire
ISIS, Bob Dylan
BREMEN 80, KFC
An evening of fun in the metropolis of your dream!
Am 19. Januar 2008 um 15:19 Uhr
genau…
Am 20. Januar 2008 um 02:24 Uhr
ich begrüße die wiedereröffnung der praxis! ich begrüße sie sehr.
mit hrzlchm grß, ihre lln rrn.
Am 23. März 2010 um 21:09 Uhr
schwach
und säuerlich
Am 24. März 2010 um 01:56 Uhr
doch die Laune bessert sich:
„(…) Fragen an die „verantwortungsbewusste“ Kaufentscheidung stellen nun zwei Psychologen aus Toronto – und kommen zu einem paradoxen Befund (Nina Mazar und Chen-Bo Zhong, „Do Green Products Make Us Better People?“, in: http://www.rotman.utoronto.ca/facBios unter den Autorennamen zu finden). Gerade das Bewusstsein, eine tugendhafte Haltung als Konsument bewährt zu haben, erlaube in der Folge, gleichsam als Resultat des Stolzes auf das angespeicherte moralische Kapital, sich antisoziales oder unethisches Verhalten zu gestatten. Hier sehen die Verfasser der Studie eine Art Gesetzlichkeit der Tugend und verweisen auf Forschungen, nach denen etwa Menschen, die sich in einem Fall besonders im Sinne der Geschlechtergleichheit engagierten, in der Folge genau damit diskriminierende Maßnahmen rechtfertigen konnten. So stehe es auch um den „grünen“ Konsumenten.
In drei genau beschriebenen psychologischen Versuchen wurden Studenten aus Toronto getestet. Im ersten stellte man fest, dass umweltbewusste Käufer generell ein höheres moralisches Prestige genießen. Im zweiten wollte man ermitteln, ob in einer spielerischen Situation die „Grünen“ tatsächlich ein ausgeprägteres altruistisches Verhalten zeigten, und die Antwort war negativ. Im dritten wurde nun die Aufgabe gestellt, auf einem Computerbild die Anzahl von Punkten zu nennen; es gab eine Belohnung. Und nun zeigte sich, dass gerade die „grünen“ Probanden dazu neigten, die falsche Zahl anzugeben, wenn dafür die Belohnung höher ausfiel. Der Unterschied gegenüber jenen, die im Spielverlauf „nichtgrünen“ Produkten den Vorzug gaben, war, wie die Autoren glauben, signifikant: Aus dem Versuch gingen die „Grünen“ mit einem höheren, durch Trug erworbenen Gewinn hervor. L.J.“
FDP
Am 25. März 2010 um 13:13 Uhr
weg von der quälenden Selbstauskunft: das Mond-Bild ist verkauft und Geld ist gekommen, Jahresgabe 2007.