Mott, the Hoople
(R)Liebe Minka!
Leerheit, Thema der 2-Wochen-Frist, wie wir Häftlinge unsere Waschlappen einweinen. Damit sie weicher werden. Ich sehne mich nach richtiger schöner Leerheit und möchte zum Buddhismus einkehren, weiß aber, daß ich das im Moment nicht schaffe. Früher habe ich meditiert, das kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, heute ist alles sinnloses Gepeitsche und ich weiß nicht, wer einem das auferlegt.
Ein anderer Freund schrieb, er hätte jetzt oft überhaupt „keine Meinung“ mehr und ich dachte, daß dieser doch wirklich zu beglückwünschen sei, dieses ewige Meinung haben und mit Langeweilern nach einem langweiligen Kinofilm sich die Meinungspopel aus der Nase ziehen, anstatt schön zu Hause im Bett zu liegen, unbehelligt von überflüssigen cinemathekischen Meinungen von Leuten,
die sich gar nicht leiden können überdies
da weiß ich was Besseres
„Tagesreisen in die Möse von Heiner Müller“ gefällt mir durchaus. Appetitliche Vorstellung. – Oder ist das geheim? Dann wird es entfernt! Kein Thema! Ich war auch mal Heiner Müller Fan, ganz kurz und dann dachte ich: ich versteh eigentlich gar nicht, was der da meint. Ich kann Ihnen auch heute nicht mehr sagen, was ich daran so gut fand. Vielleicht das Fremde, die Lohndrückerin. Ich hab das gemerkt, als ich eine Seminararbeit drüber schreiben wollte, da mir nix einfiel, wahrscheinlich fand ich ihn selbst und die Interviews besser, als die Stücke. Egal! Ein krasser Typ.
„Vermittlung: der Anfang vom Ende“ bemängelten Sie. Mit Vermittlung in der Kunst (oder Philosophie) hab ich einfach (fast) nur schlechte Erfahrung gemacht. Es ist ganz einfach gemeint. Etwas eigentlich „Reines“ wird verunreinigt, indem es anheischig gemacht wird, ich glaube das ist ein falsches Wort, kompatibel, angedockt, verständlich, in eine „Tradition“ gezwungen etc., es ist aber erstmal sein wesenhaftes Wesen, daß es so ist, wie es ist und womöglich an sich unverbunden mit weltlicher Verquatschung. – Einfach! Und indem man es glättet und der Welt angleicht, weil man es einsetzt, eben das Reden darüber in den Gegenstand einfließen läßt, verliert er selbst und ist am Ende was ganz anderes. Sobald die Leute rufen: aha! JETZT versteh ich das! geil! ist es praktisch vorbei. Fragt sich, wie sich das verhindern läßt. Das fragt sich wirklich.
Fragt sich auch, ob ohne Einspeisung überhaupt etwas wirksam werden kann und was wirksam werden heißt. Dieses Reden und Raunen von „schwierig schwierig, komplex, uijui“ ist auch schlecht. , klar, man findet alles doof, wo man spürt, das ist eitel , äußerlich, nicht „erfahren“, von der eigentlichen Sache abgekoppelt.
Deswegen die Hölle der Exoterik und der Himmel der Esoterik. Wenn man einer Sache Gerechtigkeit, bzw. höchstmögliche Genauigkeit widerfahren lassen will, wird es anstrengend. Ich sage nicht, daß Vermittlung durch Sprache unmöglich ist. Es gibt zum Glück auch gute Leute 😉 Denkt bitte mal ein bißchen für mich mit an dieser Stelle — (die Tage nochmal Husserl lesen. Mal sehen, ob da noch was zu holen ist, bzw. ob ich das überhaupt noch begreifen kann. Ideen I, 1913), nein
– man kann vielleicht wenn überhaupt leider nur ganz kleine Schritte im Raum machen, man muß immer das Unverständliche an das bereits vorhandene Verstandene irgendwie dranflechten, sonst ist man im Aus.
Und ich möchte mir aber so gern leisten können, im Aus zu sein
und im Aus lustig vor mich hinfuhrwerken zu können, ohne Sinn und Verstand
Und dann macht man sich glaub ich auch ganz schöne Illusionen darüber, was man alles leisten kann oder könnte und wie „frei“ man sein kann oder sein könnte, wenn wenn wenn
naja. ist ja nicht das Schlechteste. Woll
Manchmal gelingt einem ja auch was, mal mit schwerer Hand, mal mit noch schwererer
LOL BRÜLL! muahaha bruhahahaha< ------------------------------
k
Am 31. Oktober 2006 um 23:23 Uhr
nein, das ist alles andere geheim. und weil mir in der letzten zeit befürchtungen zu ohren gekommen sind, es könne sich um ein akademisches unternehmen handeln, will ich die nun ein für alle mal ausräumen: da herrscht aufruhr und remmidemmi. das iss mit saufen mit brechtwitwen: „wir wollen einen heeeee-beeeen..“. da gibt es autobahnraststätten, gewaltige motoren, eine besondere sensation ist natürlich auch der maschinenraum, da gibt es keine gardinen, und wer ein einziges mal das wort hermeneutik sagt, wird augenblicklich ausgewiesen (persona non grata) und proseminaristen ist der eintritt per se verwehrt. wir haben inzwischen übrigens auch den eintritt erhöht. und was die an anderer stelle mit skepsis betrachteten verkaufsveranstaltungen von beispielsweise büchern angeht, gilt der merksatz: es gibt keine bücher im süden der m*se. (wobei frau p. unlängst sehr richtig angemerkt hat, sie glaube kaum, dass müllers m*se eingenordet sei. ja, frau p. kennt sich aus, da kann man nichts sagen.) insofern könnte auch der süden überall sein, das heißt: kein buch nirgends. keine gesammelten werke zum vorzugspreis, überhaupt keinerlei verkaufsveranstaltungen what so ever. heizdecken gibt es auch nicht. außer natürlich der plazenta, der großen heizdecke der menschheit. und es gibt jetzt auch einen aufzug. aus einer abbildung, die frau z. besorgt hat, geht hervor, dass man folgende etagen nun direkt anfahren kann: 1: arbeiten, 2: überleben und im dritten untergeschoss entweder sex oder geld. das kann man leider nicht so genau erkennen. frau p. meint gar, „gax“, aber das ergibt ja überhaupt keinen sinn.
Am 31. Oktober 2006 um 23:24 Uhr
ihre seite, übrigens, geht zwei stunden vor. ein jetlag, das in die zukunft ragt. nur wann ist dann: jetzt?
Am 31. Oktober 2006 um 23:26 Uhr
und was mache ich danach?
Am 1. November 2006 um 00:00 Uhr
Liebe Reiseredaktion! Hermeneutik ist eines meiner Lieblingthemata, denn sonst versteht man doch gar nichts? wird das eigentlich ein Lyrik-Band mit Heiner Müllers duftender Möses Tagesfreizeit? Ich werde demnächst auch ein neues Geschäft aufmachen, ich habe gedacht sehr spät zwar, hoffentlich nicht zu spät, noch auf den ebay-80er-vInTaGE-bOHo-KAte-MoSs-kEiRa-siENnA-MilLEr-zUg aufzuspringen und habe mir aus einfachen Pappschildern ein Fotostudio eingerichtet, wo ich jetzt selbst munter meine Füße fotografiere, so mit abgeschnittenen Strumpfhosen und allem, was die jungen Ferkel heute zum ficken schön finden. Ich werde sie kräftig ausnehmen!!!
(Auch guter Titel: „In Heiner Müllers Möse brennt noch Licht!“ – überleg mal. Die kleine Knastkerze im Fenster von Heiner Müllers Müllmöse ist dagegen nicht so gut.)
Am 1. November 2006 um 00:04 Uhr
1 Stunde ging sie vor, aber das ist jetzt behoben. – Was du danach machst?
Was man in Berlin so macht, den Mond anheulen, krch krch krch!